Anzeige

Business Angels Dieser Fond unterstützt weibliche Start-ups und Unternehmerinnen

Frau guckt auf Tablet
© Clement C/peopleimages.com / Adobe Stock
"Business Angels" investieren Risikokapital in Erfolg versprechende Start-ups. Es gibt nur ein Problem: Das Geld zirkuliert hauptsächlich zwischen Männern. Geza Mizchaika leitet es um.

"Du kannst alles werden, was du willst" – diesen Spruch hat Gesa Mizchaika, 43, oft gehört, als sie ein kleines Mädchen war. Empowerment, aber mit kleinem Schönheitsfehler: "Dort, wo meine Familie lebte, in Südamerika und Südostasien, kamen arbeitende Frauen entweder als Hauspersonal vor oder als Charity Lady." Unternehmensgründerinnen als Rollenvorbilder? Fehlanzeige.

Viele Jahre später, sie war mittlerweile promovierte Volkswirtin, Strategieberaterin und Mutter zweier Töchter, fiel ihr diese Kindheitserfahrung wieder ein. "Ich verdiente gut und fing mit zwei anderen Frauen an, Erspartes in Start-ups zu investieren, vor allem aus dem Nachhaltigkeits- und Sozialbereich. Überdurchschnittlich oft hatte ich mit weiblichen Gründerinnen zu tun und merkte: Sie haben weniger Zugang zu Kapital, zu Investments. Und das ist zum Großteil ein Kommunikationsproblem." Die weiblichen Start-ups gerieten in Finanzierungsrunden nämlich oft ins Hintertreffen, weil sie ihre Geschäftsideen eher als solide und gut kalkuliert pitchten. Während männliche Gründer sich als revolutionäre Wunderwutzis verkauften. Auf der anderen Seite fehlte den Geldgebern aus dem Risikokapitalbereich oft der Zugang zu den Branchen, in denen Frauen bevorzugt gründen, und sie übersahen interessante Projekte.

"Das ist nicht böswillig", glaubt Gesa Mizchaika, "wir alle fördern instinktiv Menschen, die uns ähnlich sind – deshalb steckten ja auch wir unser Geld oft in weiblich dominierte Ideen." Aber wenn Frauen und Männer in getrennten Sphären der Businesswelt agieren, dann ändert sich auch nichts an der Ungleichverteilung von Vermögen, Einfluss, Macht. Schließlich machten sie und eine Geschäftspartnerin Nägel mit Köpfen. Sie sammelten fast 20 Millionen ein und setzte den Fonds "Auxxo" auf – um gezielt in weibliche und gemischte Teams zu investieren und diese mit Venture-Capital-Firmen zusammenzubringen, die den Löwenanteil der Finanzierung stellen.

Die Vision von "Business Angels"

Was sie leisten, verstehen sie auch als Übersetzungsarbeit: Gründerinnen lernen die Sprache der Finanzwelt zu sprechen, potenzielle Geldgeber bekommen Zugang zu neuen Branchen und aussichtsreichen Kandidatinnen, die sie sonst vielleicht übersehen hätten. Mittlerweile können Gesa und ihre Geschäftspartnerin einige Erfolgsstorys erzählen. Darüber hinaus vernetzen sie ihre Klient:innen untereinander, geben Antworten auf FAQs, unterstützen sie in Sachen mentale und körperliche Gesundheit. "Wir schaffen Vorbilder für die nächste Generation!", freut sie sich. Ihre Vision: Chefetagen, die wirklich ein Abbild der Gesellschaft sind. Schon allein ihren Töchtern zuliebe.

Brigitte

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel