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Die Wulff-Rede: Fünf Redakteurinnen, fünf Meinungen

In letzter Minute hat sich Bundespräsident Christian Wulff Mittwochabend der Öffentlichkeit gestellt - in einem TV-Interview mit ARD und ZDF. Wie ist sein Auftritt in der BRIGITTE-Redaktion angekommen? Fünf Frauen, fünf Meinungen. Wie fanden Sie die Wulff-Rede? Schreiben Sie einen Kommentar!

Brauchen wir überhaupt noch einen Bundespräsidenten?

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Es war ein erbärmliches Schauspiel wie Christian Wulff beschönigte, rumeierte und um Verständnis flehte. Ihm geht es um sich, dachte ich, nicht um die Würde des Amtes. Und fragte mich: Brauchen wir überhaupt noch einen Bundespräsidenten? Sein Job ist es, - außer im Ausland bella Figura zu machen - im eigenen Land als moralische Instanz zu wirken. Dazu braucht man das Vertrauen des Volkes - doch das hat Wulff verspielt. Schlimm, aber wir kommen auch ohne einen Präsidenten aus. Und suchen uns selbst die Frauen und Männer, deren Worte uns Kraft geben. Claudia Kirsch

Wulff-Satire: Lachen Sie mit über die privaten Facebook-Seiten des Präsidenten - auf stern.de

Lernfähig? Vielleicht mit neuen Freunden

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Ich finde, der Bundespräsident sollte eine Kontaktanzeige aufgeben: Suche neue Freunde, gern mit reifem Verstand und guter Menschenkenntnis, Geld und Glamour spielen keine Rolle. Vielleicht könnte ihn ja eine normalere Umgebung retten. Aber mal im Ernst: Wie lernfähig unser Bundespräsident tatsächlich ist, hat er gestern eindrucksvoll bewiesen. Nur ARD und ZDF durften fragen und senden - eine Pressekonferenz für alle war ihm nicht genehm. Pressefreiheit? Darunter versteht "man" etwas anders. Silke Baumgarten

Großer Unterhaltungswert

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Zum Glück geht es hier um ein rein repräsentatives Amt und nicht um große Politik. Deshalb ist die Affäre Wulff für mich auch so etwas wie eine Royal Soap. Mal ehrlich: Das Drama um einen lavierenden Präsidenten auf dem Weg zum Emir ist einfach interessanter als Euro-Krise und Wirtschaftsdaten. Die Handlung hat Tempo und ein bisschen Glamour, und fast jeden Tag gibt es neue Enthüllungen über Entgleisungen am Handy, Anmaßungen im Amt und falsche Freunde. Bisheriger Höhepunkt: der präsidiale Cliffhanger gestern Abend. Ich bleibe dran.Meike Dinklage

Wer, wenn nicht er?

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Ich fand die Veranstaltung genauso peinlich wie das gesamte Vorgeplänkel, hätte gestern vormittags noch gewettet, dass wir abends ohne Bundespräsidenten dastehen. Vermutlich scheiterte ein Wechsel auch an der Frage: Wer soll's richtiger machen als Wulff? Die Liste öffentlich diskutierter Nachfolger/innen ist eher beliebig als überzeugend. Von der Leyen, Käßmann, Gauck, Lammert, de Maizière, Müntefering, Platzeck, Schäuble, Stoiber, Töpfer... Und als satirische Einsprengsel: Warum nicht Hape Kerkeling, Franz Beckenbauer oder Günter Jauch for president? Schade. Wir hatten mal einen Richard von Weizsäcker... Barbara Voigt

Laaangweilig

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Der Mann langweilt mich. Er hat so wenig Profil wie seine randlose Brille. Und mal ganz ehrlich: Haben wir nicht genügend andere und wichtigere Probleme? Mein Vorschlag: leiser Rücktritt und dann Herrn Gauck an die Front! Nikola Haaks

Teaserbild: Reuters

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