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Braune Hundezecke: Neue Zecken-Art ist eine große Gefahr für Hunde

In Deutschland macht sich eine neue Zecken-Art breit: Die "braune Hundezecke" kann in unseren Wohnungen leben. Für Hunde ist sie eine tödliche Bedrohung – und das Spinnentier macht auch vor Menschen nicht Halt.

Experten schlagen Alarm: Eine neue Zeckenart wird immer häufiger in Deutschland entdeckt. Ob die "Braune Hundezecke" (Rhipicephalus sanguineus) hierzulande schon heimisch ist oder es sich nur um Einzelfälle handelt, wollen Forscher nun genauer wissen – und brauchen dafür unsere Hilfe.

Wo kommt die neue Zeckenart her?

Die Braune Hundezecke lebt eigentlich vor allem im Mittelmeerraum und in Nordafrika. In letzter Zeit wurden dennoch immer wieder Sichtungen auch in Deutschland gemeldet.

Experten gehen davon aus, dass Urlauber die Spinnentiere über die Grenze bringen. Allerdings wurden auch schon Funde bekannt, bei denen Hund und Halter niemals das Land verlassen hatten – ein ungutes Zeichen! Möglicherweise hat sich die neue Art also schon breiter gemacht, als bisher gedacht.

Was macht die Zecke so besonders?

Während einheimische Zeckenarten wie der Gemeine Holzbock draußen in der Natur leben, kann die Braune Hundezecke auch in unseren Wohnungen überleben – und sich vermehren!

Die Tierchen können sich nach ihrer Blutmahlzeit in Spalten und Ritzen verstecken und dort unentdeckt leben, meistens halten sie sich in der Nähe von Hunde-Körbchen und anderen Ruheplätzen auf.

Forscherin Katrin Fachet vom Fachgebiet Parasitologie der Uni Hohenheim weiß, dass die Braune Hundezecke doppelt so viele Eier legt, wie der heimische Vertreter: "Ein Hundezeckenweibchen legt bis zu 4000 Eier. Innerhalb weniger Monate hat man dann schnell mehrere Tausend Zecken in der Wohnung."

Welche Gefahren lauern?

Wie der Name schon andeutet, befällt die Braune Hundezecke vor allem Hunde. Hierbei droht die Übertragung von verschiedenen Krankheiten, allen voran die so genannte Hundemalaria , die unbehandelt binnen weniger Tage zum Tod des Hundes führen kann.

Wenn die Braune Hundezecke keinen tierischen Wirt findet, macht sie allerdings auch nicht vor uns Menschen Halt. Wenn sich die Zecke vermehrt hat und der Hund des Hauses als Wirt nicht mehr reicht, kann sie also auch den Menschen befallen. FSME und Borreliose – wie beim Gemeinen Holzbock – drohen bei der Braunen Hundezecke zwar nicht, aber sie trägt auch auf den Menschen übertragbare Krankheiten in sich, wie das Mittelmeer-Fleckfieber, ausgelöst durch Rickettsien.

Was tun, wenn ich bei mir Braune Hundezecken finde?

Die Experten von der Uni Hohenheim warnen vor einem falschen Umgang: „Wenn Sie annehmen, dass es in Ihrem Haushalt zu einem Befall mit den Braunen Hundezecken gekommen ist, sollten Sie sich mit einem Experten zu dieser Art in Verbindung setzen, der Sie beim weiteren Vorgehen beraten kann“, empfiehlt Katrin Fachet. „Werden in Eigeninitiative die falschen Maßnahmen ergriffen, kann es zu einer erheblichen Verschlimmerung des Befalls mit stark erhöhtem Gesundheitsrisiko für Mensch und Tier kommen.“

Die Forscher bitten außerdem um Mithilfe bei der Erforschung der Braunen Hundezecke: „Wir wollen die betroffenen Fälle gerne betreuen – vom Anfang bis zum Ende des Befalls. Sollten Sie daher häufiger eine ungewöhnliche Anzahl an Braunen Zecken in einem Gebäude bemerken oder sollte Ihr Hund sehr stark von Zecken befallen sein, die der Braunen Hundezecke ähnlich sehen, dann schicken Sie bitte eine E-Mail mit Bild der Zecke an hundezecken@uni-hohenheim.de."

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