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Skandal bei Ben & Jerry's: Pflanzengift in Eiscreme gefunden

Im Ben & Jerry's Eis wurde Glyphosat entdeckt.
Im Ben & Jerry's Eis wurde Glyphosat entdeckt.
© Shutterstock/ ChameleonsEye
In Produkten der US-Firma Ben & Jerry’s wurde die Chemikalie Glyphosat entdeckt. Sie ist Bestandteil eines Unkrautvernichtungsmittels.

Glyphosat ist Hauptbestandteil des Unkrautvernichtungsmittels "Roundup", hergestellt von der Firma Monsanto. Laut WHO wird Glyphosat als wahrscheinlich krebserregend bei Menschen eingestuft. Zudem soll es extrem schädigend für die Agrarlandschaft sein. Das alles führt seit längerem zu Diskussionen um die Einschränkung der Zulassung von Glyphosat.

Gründe für den Fund unklar

Laut "Organic Consumers Association" wurden in zehn von elf Tests Spuren von Glyphosat in der so beliebten Eiscreme von Ben & Jerry's festgestellt. Zwar liegen die entdeckten Mengen unter dem Wert, den Behörden als gefährlich für den Menschen einstufen. Dennoch stellt sich die Frage, wie dieses Mittel überhaupt in Speiseeis gelangt.

Man müsse angesichts der Tests noch verstehen, wo genau die Spuren herkommen, sagte ein Unternehmenssprecher gegenüber der 'New York Times'. Unglücklich fürs Image ist der Fund allemal: Auf der offiziellen Website von Ben & Jerry's wird u.a. mit der Sorge um den Klimaschutz geworben. Es geht um Fairtrade und sauberes Wasser. Eine Chemikalie wie Glyphosat passt da nicht gut ins Bild.

Besteht Grund zur Sorge?

Auch wenn die Konzentration des Pflanzengifts deutlich unter den erlaubten Grenzwerten liegen, mahnen Experten zur Vorsicht: Die Grenzwerte seien überholt und bereits eine Konzentration, die zehnmal geringer sei als das Erlaubte, sei potentiell gesundheitsschädlich.

Hersteller Unilever meint: "Unsere Produkte sind sicher und können bedenkenlos verzehrt werden." Glyphosat werde weltweit in der Landwirtschaft eingesetzt und sei demnach in fast allen Lebensmitteln in kleinen Mengen zu finden, sogar im Regenwasser.

Rosita Sorokowski

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