Der "längste Straßenstrich Europas" wird der Grenzbereich zwischen Deutschland und Tschechien genannt. Dort stehen Frauen, die für 30 Euro Sex anbieten. Manchmal werden sie von ihren eigenen Männern an die Straße gefahren, dort stehen müssen sie aber allein.
Bettina Flitner ist Fotografin und wollte der anonymen Masse der Prostituierten ein Gesicht und eine Stimme geben. Zusammen mit Streetworkern der Organisation Karo reiste sie mehrere Tage hunderte Kilometer am Straßenstrich entlang, sprach Frauen an, fotografierte sie und fragte sie nach ihren Träumen. Die Fotos entstanden genau da, wo die Frauen arbeiten, im Wald oder im Gebüsch. Die Statements und die Fotos sind ein ehrliches, eindrückliches Dokument der Lebenswelt dieser Frauen.
Zu sehen sind die Bilder auch bis zum 18. April in der Ausstellung "Face to Face" in den Kunsträumen der Michael-Horbach-Stiftung in Köln (Wormser Straße 23). Mehr Informationen gibt es auf der Website von Bettina Flitner.
Andrea, 22, ohne Ausbildung
"Mein Traum für die Zukunft? Ein normales Leben. Das hier mache ich jetzt seit zwei Jahren... war in Frankfurt, Hamburg, Nürnberg, in Clubs. Mein Freund? Hab keinen. Da ist nur einer mit seiner Familie, die sind nicht gut zu mir."