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Auch zu Weihnachten Bahnfahrende müssen mit Streiks rechnen

Auch zu Weihnachten: Bahnfahrende müssen mit Streiks rechnen
Schon bald kann es zu Unterbrechungen und Ausfällen bei der Deutschen Bahn kommen.
© filmbildfabrik / Adobe Stock
Warum es im Dezember – ausgerechnet kurz vor Weihnachten – mal wieder zu unangenehmen Bahnstreiks kommen könnte? Wir erklären die Gründe.

Ausgerechnet im Dezember, wenn viele Menschen ihre Verwandten oder Freund:innen besuchen wollen, könnte es dieses Jahr zu nervigen Streiks bei der Bahn kommen. Im November wird es mehrere Tarifrunden geben, in denen die Lokführer-Gewerkschaft (GDL) und die Deutsche Bahn miteinander verhandeln wollen.

Erst im August einigte sich die Deutsche Bahn mit der Gewerkschaft EVG. Doch nun beginnt im November die Tarifrunde der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL). Das bedeutet, es beginnt ein erneuter Arbeitskampf. Dabei ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es erneut zu Streiks kommen könnte. 

Am Dienstag, den 31. Oktober 2023, liefen die Tarifverträge zwischen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) und der Deutschen Bahn ab. Dies führt dazu, dass auch die Friedenspflicht Ende Oktober 2023 ausgelaufen ist und es deshalb sogar schon bald zu Streiks in Deutschland kommen könnte. GDL-Chef Claus Weselsky hatte in diesem Zusammenhang bereits angekündigt, erneut auf eine rasche Urabstimmung zu setzen, um anstelle von Warnstreiks auch unbefristete Streiks durchführen zu können.

Ab diesem Zeitpunkt könnte es zu Streiks kommen – und auch zu Weihnachten …

Es ist gut möglich, dass es bereits schon im November zu Streiks und Ausfällen kommen kann. Am 9. November soll die erste Verhandlungsrunde stattfinden. Grund dafür ist, dass die Gewerkschaft eine Absenkung der Arbeitszeit von 38 auf 35 Stunden für Schichtarbeiter bei vollem Lohnausgleich fordert. Noch dazu verlangt die GDL 555 Euro mehr pro Monat sowie eine Inflationsausgleichsprämie bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Und Auszubildende sollen mindestens 324 Euro pro Monat mehr bekommen.

Für den Bahn-Personalchef Martin Seiler sind diese Forderungen unrealistisch und unerfüllbar. Gegenüber der Deutschen Presseagentur sagte er: "Wenn wir die Forderungen der GDL erfüllen würden, würden unsere Personalkosten um über 50 Prozent steigen, und das ist durch nichts, aber auch durch gar nichts zu rechtfertigen". Erst vor wenigen Tagen schlug Seiler vor, in einem "geschützten Raum" zusammen mit Konfliktberatern die Probleme lösen zu wollen. In der Zeit solle eine Friedenspflicht stattfinden – in der die GDL nicht streiken dürfe. Im Gegenzug nannte er den Vorschlag, im Dezember eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1.500 Euro zu zahlen. "Quasi ein kleines Weihnachtsgeld", so nannte es der Vorstand der Deutschen Bahn. 

Der GDL-Chef Claus Weselsky sagte gegenüber der Südwest Presse, dass die Bahn derzeit Arbeitskämpfe provoziere. Den vorgeschlagenen "Weihnachtsfrieden" habe er ausgeschlagen, weil man nicht einschätzen könne, wie sich die Verhandlungen entwickeln würden. Dies bedeute, dass es tatsächlich auch in der Vorweihnachtszeit zu Streiks im deutschen Bahnverkehr kommen kann. 

Informiert bleiben über Ausfälle und Einschränkungen

Bislang wurden noch keine offiziellen Warnungen veröffentlicht, aber Fahrgäst:innen sollten sich informieren und mögliche Streiks im Hinterkopf behalten, wenn sie ihre Weihnachtsroute planen – denn eine Garantie, dass der Bahnverkehr im Dezember problemlos laufen wird, gibt es bisher auch nicht. Wer bereits ein Ticket in der Tasche hat oder plant, eines in den kommenden Wochen zu buchen, kann sich auf der Homepage der Deutschen Bahn regelmäßig über Ausfälle und Einschränkungen informieren. 

Verwendete Quellen: merkur.de, fr.de, zdf.de, bahn.de

lvt Brigitte

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