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Mehr Geld an der Spitze? Neue Analyse: Auf dieser Position verdienen Frauen mehr als Männer

Eine Frau mit grauen Haaren steht vor einem Bücherregal
© insta_photos / Adobe Stock
Einer Untersuchung der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY zufolge scheint das Einkommen von Frauen teilweise besser zu sein als bei Männern – jedenfalls in einer höheren Gehaltsklasse.

Während es im allgemeinen Bild der Gehaltsunterschiede zwischen Mann und Frau nach wie vor besser für den Mann aussieht, führen die Frauen seit einigen Jahren bei den Vorstandspositionen die Liste an. Zum Vergleich: 2021 verdienten Frauen in Deutschland im Schnitt 18 % weniger als Männer pro Stunde. Sieht man sich die Zahlen von 2006 an, so waren es damals allerdings noch 23 % weniger. Es tut sich also etwas. Aber das strukturelle Problem, dass Frauen öfter in schlechter bezahlten Berufen arbeiten, in denen es weniger Aufstiegschancen gibt, bleibt weiter bestehen.

Wie nun aber eine Analyse des EY zeigt, scheinen Frauen in Vorstandspositionen ihre männliche Konkurrenz bei der Sicht auf die Gehaltsabrechnung abzuhängen. Berücksichtigt wurden nur Personen, die das gesamte Geschäftsjahr in der Vorstandsposition tätig waren.

Top-Manager:innen erreichen neuen Höchststand

Top-Managerinnen von DAX, MDAX und SDAX verdienen durchschnittlich etwa 2,4 Millionen Euro und damit 348.000 Euro mehr als die Männer dieser Spitzenunternehmen. Bei ihnen lag die Summe im Durchschnitt bei rund 2,1 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor war der Vorsprung der Frauen mit durchschnittlich 421.000 Euro sogar noch höher.

Sowohl bei den männlichen Personen (25,2 Prozent) als auch bei der weiblichen Konkurrenz (16,6 Prozent) stiegen die Gehälter im Vergleich zum vergangenen Geschäftsjahr weiter an. Insgesamt betrachtet, nahmen die Vorstandsgehälter (ohne CEOs) durchschnittlich um 24 Prozent zu, bei den CEOs waren es 23 Prozent. Übergreifend wird unter den Top-Manager:innen ein neuer Höchststand in der Vergütung erreicht.

Wenig Frauen, mehr Gehalt

Unter den CEOs konnten keine Vergleiche hergestellt werden, da nur sehr wenige Frauen in dieser Position bei den untersuchten Unternehmen arbeiten. In Vorstandspositionen hingegen verdienen sie aber bereits im siebten Jahr in Folge besser als die Männer. Dr. Jens Massmann, Partner und Spezialist für Vorstandsvergütung bei der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY, erklärt: "Der Frauenanteil in den Vorstandsgremien wächst nur langsam. Aber zumindest liegen Frauen in der Vergütung vorn."

Ein Grund dafür sei, dass sich die Unternehmen immer mehr um Frauen im obersten Führungsgremium bemühen würden. Geeignete Kandidatinnen seien aber knapp, was wiederum ihren Marktwert erhöhe und somit auch die Vergütung. Das bringe hoch qualifizierte weibliche Personen auch in eine sehr gute Verhandlungsposition, so Massmann.

Verwendete Quelle: Tagesschau, EY, Statistisches Bundesamt

lkl Brigitte

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