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In der Dunkelheit 50 Prozent der Frauen fühlen sich unsicher: 5 Dinge, die Mann dagegen tun kann

Frau alleine im dunkeln
© dima_oas / Adobe Stock
Eine neue Umfrage kommt zu dem erschreckenden Ergebnis, dass sich fast die Hälfte der Frauen (auf dem Heimweg) schutzlos fühlen. Was kann man tun, um das möglichst schnell zu ändern?

Stell dir vor, du gehst abends nach Hause, begleitet von einem permanent mulmigen Gefühl, dir könnte gleich etwas Schlimmes zustoßen – klingt nach einer gruseligen Vorstellung, aber ist tatsächlich laut neusten Umfrageergebnissen die traurige Realität von mehr als 50 Prozent aller Befragten. Was müsste passieren, damit sich das ändert? Hier kommen ein paar Dinge, die man(n) tun kann, um Unbehagen vorzubeugen.

Die Angst vor sexualisierter Gewalt und ihre Dunkelziffern: Ein Ausschnitt der Wirklichkeit

Eine neuste Befragung – laut BKA die größte – zum Thema Erfahrungen mit Kriminalität hat gezeigt, dass die üblichen Kriminalstatistiken weder jede Straftat noch die Angst vor einer Straftat erfassen können. Ist Deutschland etwa gar nicht so sicher, wie bisher angenommen?

Dem Empfinden von erschreckend vielen Leuten nach nicht, denn aus der Befragung mit ca. 45.000 Teilnehmer:innen gehen Ergebnisse hervor, bei denen sich einem die Nackenhaare aufstellen. Demnach meiden mehr als die Hälfte aller Befragten – vor allem Frauen – nicht nur den öffentlichen Nahverkehr bei Dunkelheit, sondern machen auch einen Bogen um bestimmte Plätze oder Parks in ihrer Umgebung. Bei Männern ist es nur knapp die Hälfte. 

“Die Ergebnisse zeigen, dass Einschränkungen der Bewegungsfreiheit ein fester Bestandteil des Alltagslebens vieler Frauen sind“, stellt der Präsident des Bundeskriminalamts, Holger Münch klar, als er diese in Berlin vorstellte.

Schlussfolgernd kann man erahnen, wie hoch die Dunkelziffer sein muss, die auch aus Sicht der Behörden beängstigend ist. Einer Studie zufolge wird gerade einmal ein Prozent der Fälle von sexualisierter Gewaltangezeigt. Zum Vergleich: Beim Diebstahl von Autos sind es 92 Prozent, heißt es laut tagesschau.de.

Das Gute: Auf Social-Media werden immer mehr Stimmen laut, die ihre persönliche Geschichte teilen und damit gleichzeitig Aufmerksamkeit für ein höheres Maß an Sicherheit schaffen – insbesondere für Frauen. Doch was können wir zusätzlich machen, um uns zu schützen? 5 Tipps, die vor allem Männer beherzigen sollten.

Verhaltenstipps (für Männer), um sich sicherer zu fühlen

1. Einverständnis einholen

Egal, was passiert – es sollte immer unter Einverständnis und ohne Verletzung von persönlichen Grenzen geschehen. Nur weil man jemanden zu sich nach Hause einlädt, ist das noch lange kein Freifahrtschein. Ein respektvolles Verhalten hat also oberste Priorität.

2. Catcalling gehört nirgendwohin, außer in den Mülleimer

“Ist doch nur Spaß“. Anzügliche Witze, plumpes Hupen, sexistische Kommentare sind sicher vieles, aber lustig sicherlich nicht. Wer alleine unterwegs ist und sich einen “Spaß“ von einem fremden Mann – oder gar einer Gruppe – anhören muss, dem ist nicht zu lachen zumute. So etwas ist abstoßend, angsteinflößend und unangenehm. 

3. Nummer des Heimwegtelefons / Nutze die „KommGutHeim“-App

Sicherlich wird man hin und wieder mal in die Situation kommen, allein heimzugehen – alleine fühlen muss man sich dabei allerdings nicht. Für solche Fälle gibt es beispielsweise das “Heimwegtelefon“ (030 12074182), eine Telefonhotline, bei der du anrufen kannst, wenn du dich ängstlich fühlst und dich ablenken möchtest.

Ähnlich verhält sich das auch mit der “KommGutHeim“-App. Dort kannst du den Standort deiner Freund:innen live mit deinem Smartphone mitverfolgen. Über einen integrierten Notfallbutton kann man im Ernstfall auch sekundenschnell Hilfe alarmieren.

4. Halte Abstand, wechsle die Straßenseite

Die Erlebnisse, die viele Leute und überwiegend Frauen spiegeln, zeigt: Viele fühlen sich unsicher, wenn ihnen jemand dicht gefolgt hinterherläuft oder überholt. Hier können Männer sofort handeln, indem sie den Abstand vergrößern, allenfalls kurz warten oder die Straßenseite wechseln.

5. Wenn du das Gefühl hast, etwas stimmt nicht, sag etwas.

Mindestens genauso erschreckend wie die Zahl der Leute, durch die man sich bedrängt gefühlt hat, ist die Anzahl der Mitmenschen, die solche Situationen ignorieren. Deshalb gilt: Wenn du bemerkst, dass jemand bedrängt wird oder dir eine Situation komisch vorkommt, frag nach, biete aktiv und laut Hilfe an – lieber einmal zu viel als einmal zu wenig. Bleibe am besten so lange, bis die Situation geklärt ist.

verwendete Quellen: tagesschau.de, instagram.com

Brigitte

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