Schildkröten mit Strohhalmen in der Nase, Fische mit Plastik im Bauch. Es ist kein Geheimnis, dass Kunststoffe die Meere verschmutzen und die darin lebenden Tieren töten. Doch für uns Menschen bestand anscheinend bislang keine Gefahr. Nun fanden Forscher:innen heraus: Anlagen, in denen unser Plastikmüll recycelt wird, verschmutzen unser Wasser mit Mikroplastik.
Recycling-Anlagen schuld an Wasserverschmutzung?
Ein Team aus Forschenden der University of Strathclyde in Glasgow und der kanadischen University Halifax fand heraus, dass Recycling-Anlagen das Wasser mit Mikroplastik verschmutzen.
In ihrer Forschungsarbeit untersuchte das Team die Mikroplastikverschmutzung einer Recycling-Anlage in aufnehmenden Gewässern und stellten fest, dass Kunststoffrecycling-Anlagen statt einer Entlastung für die Umwelt eine Belastung darstellen würden und damit auch für die menschliche Gesundheit.
Plastikpartikel zu klein für Filter
Beim Recyclingprozess von Kunststoffabfällen werden diese je nach Kunststoffart sortiert, gewaschen, eingeschmolzen und zu sogenannten Rezyklaten aufbereitet. Doch vor allem beim Waschprozess bleiben im Restwasser noch winzige Plastikpartikel bestehen. Da diese kleiner als 10 µm (Mikrogramm) seien, könnten diese nicht herausgefiltert werden und fließen somit zurück in die Flüsse und in unser Trinkwasser, worüber sie in unseren Körper gelangen.
Forschende fordern kleinere Filter
Aufgrund ihrer Ergebnisse kommt das Forschungsteam zu dem Schluss, dass die Anlagen mit zusätzlichen Filtern ausgestattet werden müssen, die Mikroplastikpartikel unter einer Größe von 5 µm abfangen können. Gleichzeitig müsse Mikroplastik auch als Risikofaktor in die Bewertung der Wasserqualität aufgenommen werden. Insgesamt seien aber noch weitere Studien nötig, um das Problem zu spezifizieren.
Quelle: watson.de, dpa.de, nabu.de