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Fremdschäm-Alarm im Bundestag: AfD-Politikerin über Gleichstellung

AfD: Abgeordnete Nicole Höchst bei einer Rede im Bundestag
© Screenshot / Social
In einer Rede im Bundestag kritisierte AfD-Politikerin Nicole Höchst die aktuelle Gleichstellungspolitik. Sie meint, es gäbe gar keine Benachteiligung mehr.

"Die strukturelle Benachteiligung von Frauen gleicht einem Yeti: Jeder spricht darüber, aber noch niemand hat ihn ernsthaft gesehen."

Für einen schlechten Scherz ein super Vergleich – aber die AfD-Abgeordnete Nicole Höchst meinte diesen Satz ernst, als sie ihn am Donnerstag in ihrer Rede zur Gleichstellungspolitik anlässlich des bevorstehenden Weltfrauentages am 8. März fallen ließ. 

Gleichstellungspolitik zwinge Frauen zur Arbeit

Nach Meinung der 48-Jährigen werde unsere Generation als "Pseudo-Frauenbefreier in die Geschichte" eingehen. Denn während unsere Mütter und Großmütter noch wirklich was gerissen haben – zum Beispiel das Wahlrecht für Frauen – "zwinge" die heutige Politik Frauen vor allem zur "Lohnarbeit und Erwerbstätigkeit".

Besonders die Einführung von Quoten beziehungsweise die Forderung danach regt die Pädagogin offenbar auf – als könnten sich Frauen ihren Platz in Führungspositionen und Aufsichtsräten nicht selbst erarbeiten ... 

Während sie der SPD-Politikerin Barley Sexismus und Demütigung von Frauen vorwirft, sieht die AfDlerin den Islam als die wahre Bedrohung der Gleichstellung (wer hätte es gedacht🙄). Dass "linksgrüne" Politiker "unseren Töchtern einen islamisierten Bundesstaat" hinterlassen, kritisiert sie daher in Höchstschen Tönen.

Beifall, Gelächter und Unglaube

Die AfD-Fraktion feierte Höchst für ihre Rede und spendierte schon zwischendurch zum Teil großzügigen Beifall. Von den Abgeordneten der anderen Fraktionen gab's dagegen vorwiegend Gelächter und ungläubige Blicke.

Katja Suding von der FDP, die direkt im Anschluss an das Rednerpult trat, sagte: “Ich weiß nicht, ob man in ihrer männerdominierten Partei so eine Rede halten muss, um Karriere zu machen. Aber das war peinlich und völlig an der Realität vorbei!” 

Wir sind uns noch nicht ganz sicher, ob wir jetzt eher erschüttert oder belustigt sein sollen ... 

sus

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