Machtgefüge und Machtmissbrauch beschäftigen die Gesellschaft seit Jahrzehnten, wenn nicht Jahrhunderten. Filme wie "Das Experiment" oder schon das Buch "Herr der Fliegen" von William Golding thematisieren immer wieder, wie schnell sich Macht ändern und eskalieren kann. Immer wieder geht es um eine Gruppe, die nicht im Wohle aller, sondern im Wohle der Stärksten oder der Schlausten agiert.
Unfaire Machtstrukturen lassen sich in den verschiedensten Geschichten finden. Sie belehren uns über vergangene Ereignisse oder erklären, was heute noch schief läuft. Mal sind sie fiktiv, mal real und teils orientieren sie sich an wahren Begebenheiten. Wir glauben, dass Sichtbarkeit für Sensibilität sorgt und wir nur gemeinsam Machtmissbrauch bekämpfen können. Hier wollen wir euch nun ein paar wertvolle Werke vorstellen, von denen wir noch viel über Macht lernen können. Sie können fiktiv oder real sein, beleuchten die Auswirkungen von Macht aber allesamt auf eine spannende und eindrucksvolle Weise.
Weiterführende Medien zum Thema Macht
Filme
"Unser Vater – Dr. Cline" (2022)
Ein privat durchgeführter DNA-Test zeigt einer Frau mehrere Halbgeschwister auf. Und es bleibt nicht bei einigen wenigen. Diese Netflix-Doku erzählt die Geschichte einer Frau, die die schockierende Wahrheit über einen angesehenen Fruchtbarkeitsarzt in Indiana entblößt.
"Spotlight" (2015)
Das Drama basiert auf den realen Ereignissen um das investigative Journalismus-Team des Nachrichtenmagazins "The Boston Globe". In der Geschichte decken die Journalist:innen nach und nach sexuelle Missbrauchsfälle der katholischen Kirche auf und versuchen daraufhin, die Geschichte der Opfer zu erzählen.
"Bombshell – Das Ende des Schweigens" (2019)
Der Film "Bombshell" stellt die Missbrauchsfälle um "Fox News"-Gründer Roger Ailes dar. Als die Moderatorin Gretchen Carlson ihn wegen jahrelanger sexueller Nötigung zur Rechenschaft ziehen will, melden sich immer mehr Frauen zu Wort. Ein Film beruhend auf einer wahren Geschichte.
Serien
"The Handmaid’s Tale – Der Report der Magd"
Das fiktive Drama spielt in einer dystopischen Zukunft unserer Welt. Es werden immer weniger Kinder geboren und die amerikanische Republik Gilead erlangt immer mehr Macht. Um das Fortbestehen der Menschheit zu gewährleisten, entführen sie gebärfähige Frauen und unterdrücken diese in ihrem Regime. June ist eine dieser Frauen, die fortan als "Desfred" bei einem Ehepaar leben muss und dort monatlich sexuell genötigt wird, um potentiell einen Nachfahren für das Ehepaar zu gebären.
"37 Sekunden"
Emily Cox ist Anwältin aus Überzeugung. Für sie gibt es selbst in Graubereichen zwischen Einvernehmlichkeit und Vergewaltigung immer eine erkennbare Linie. Doch als ihre beste Freundin ausgerechnet ihren berühmten Vater einer sexuellen Straftat beschuldigt, verrät sie ihre eigenen Grundsätze, um seine Künstlerkarriere, seinen Ruf und ihre Familie zu retten. Die Miniserie widmet sich der Suche nach der Wahrheit, bei der sich die Charaktere ihrem Gewissen stellen müssen.
Podcasts
"einbiszwei"
Journalistin Juliane Löffler widmet sich dem Thema Machtmissbrauch. Ihre Recherchen gehen von Themen wie "Was muss der Staat tun, damit Frauen gewaltfrei leben können" über "Missbrauch im DDR-Leistungssport" bis zu Kinderschutz, obdachlosen Frauen oder queeren Menschen. Ein Podcast über Sexismus, sexuelle Übergriffen und sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche. Streambar auf Spotify.
"Was Macht macht"-Podcast von "ze.tt"
Was macht Macht – und wer macht Macht? Diesen Fragen stellt sich Journalistin Mareice Kaiser. Die Themen greifen die verschiedensten Orten auf: beispielsweise den Frühstückstisch, den Kreißsaal, das Büro, beim Sex, in der Wirtschaft und im Alltag. Hören kann man den Podcast auf: was-macht-macht.podigee.io
"Macht und Millionen" von "Business Insider"
In dem Podcast sprechen Journalistin Solveig Gode und Journalist Kayhan Özgenc über die spektakulärsten Verbrechen und Skandale der deutschen Wirtschaft. Wahre Wirtschaftskrimis, die genau so passiert sind. Zu finden auf Spotify.
Bücher
Morton Rhue: "Die Welle"
Ein Unterrichtsversuch an einer Schule geht zu weit, als ein junger Lehrer sich zu einem ungewöhnlichen Experiment entschließt. Die Schüler:innen sollen etwas über Faschismus lernen. Doch die Grundsätze des Experiments werden schnell zu viel.
Rebecca F. Kuang: "Yellowface"
In "Yellowface" stiehlt die mittelmäßig erfolgreiche Autorin June den unveröffentlichten Roman ihrer verstorbenen Freundin Athena, die als aufstrebender Star der Literaturszene galt. Das Problem: Das Manuskript der chinesisch-stämmigen Athena handelt von chinesischen Arbeitern im Ersten Weltkrieg – June aber ist eine weiße Amerikanerin. June überarbeitet den Roman und veröffentlicht ihn unter einem Künstlernamen. Doch dann nimmt die Geschichte einen überraschenden Lauf.
George Orwell: "Farm der Tiere"
Die Novelle aus den 80ern zeigt auch heute noch, wie schnell sich ein Machtgefüge bilden kann – und aus ehemals Gleichgestellten Unterdrückte macht. Das Buch erzählt die Geschichte einer Tierfarm, auf der die Tiere gegen die menschliche Unterdrückung aufbegehren und eine eigenständige Herrschaft errichten. Doch manche von ihnen stellen fest, dass nach Ansichten manchen, Tier nicht gleich Tier ist.
