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Spektakuläre Entdeckung Fast vollständig erhaltenes Mammutbaby in Nordamerika gefunden

"Sie ist perfekt und wunderschön": ein Mammutbaby liegt im Schlamm
© Yukon Government
So eine Entdeckung gab es in Nordamerika noch nie: Im kanadischen Yukon wurde ein perfekt konserviertes Mammutbaby im Permafrost-Boden gefunden.

Spektakuläre archäologische Funde im eisigen Permafrost-Boden kennt man aus dem Osten Russlands. Doch auch in Kanada und Alaska herrschen klimatische Bedingungen, die es möglich machen, dass schon lange verstorbene Tiere praktisch in der Erde "schockgefroren" werden. Dennoch sind solche Ereignisse extrem selten. Jetzt jedoch gab es einen Fund, der eine ganze Region in Begeisterung versetzt: Im Permafrost der kanadischen Provinz Yukon wurde ein außerordentlich gut erhaltenes Mammutbaby entdeckt.

Bei den Findern handelte es sich um Minenarbeiter, die in einem Areal nahe des Flusses Klondike – bekannt aus den Comics um Dagobert Duck – nach Gold suchten. Da das Gebiet dem Ureinwohner-Stamm der Trʼondëk Hwëchʼin gehört, bekam das kleine Mammutmädchen einen Namen in deren Sprache: Nun cho ga, was soviel wie "großes Tierkind" bedeutet. "Wir sind alle sehr aufgeregt, auch die Ältesten, viele meiner Kollegen und Stammesmitglieder", sagt Debbie Nagano, eine Sprecherin der Trʼondëk Hwëchʼin, dem kanadischen Sender CBC.

Mammutbaby musste schnell geborgen werden

Die Minenarbeiter hatten glücklicherweise genau richtig gehandelt und direkt den zuständigen Paläontologen, Dr. Grant Zazula, angerufen. Für den Zustand des mumifizierten Tieres war – einmal ausgegraben – jede Minute an der Luft schädlich, da außerhalb der Erde der Zersetzungsprozess einsetzt. Zudem zog nur kurz nach dem Fund ein schwerer Sturm auf – dem eilig angereisten Paläontologen und seinem Team gelang es gerade rechtzeitig, das Mammutbaby zu sichern. "Das Unfassbare ist: Nur eine Stunde, nachdem wir vor Ort waren und unsere Arbeit machten, öffnete sich der Himmel, es wurde schwarz, Blitze zuckten und der Regen fiel", so Grant Zazula. "Wenn wir sie nicht direkt geborgen hätten, wäre sie im Sturm verloren gegangen."

Doch wie durch ein Wunder ging alles gut und der wichtige Fund konnte gesichert werden. Alle Beteiligten reagierten berührt auf den Anblick von Nun cho ga. "Sie hat einen Rüssel. Sie hat einen Schwanz. Sie hat winzige Ohren", schwärmt Zazula. "Sie ist perfekt und wunderschön!" Nun cho ga ist erst das zweite fast vollständig erhaltene Mammutbaby, das weltweit gefunden wurde. Das erste entdeckte man 2007 in Sibirien.

Quellen: "Pressemitteilung Yukon", "CBC"

Dieser Artikel erschien ursprünglich bei stern.de

wt/stern

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