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"Schäme mich nicht": Rose McGowan spricht offen über ihre Abtreibung

Keine Frau sollte sich für ihre Abtreibung schämen müssen, twittert Schauspielerin Rose McGowan – und ermutigt so andere Frauen dazu, über ihre Schwangerschaftsabbrüche zu sprechen.

Sie spricht ganz offen über ihre Abtreibung und möchte damit anderen Frauen Mut machen, zu ihren Schwangerschaftsabbrüchen zu stehen. Auf Twitter schreibt die Schauspielerin Rose McGowan (45), bekannt unter anderem als eine der Hexen aus der Serie "Charmed":

"Ich hatte eine Abtreibung und unterstütze diese Nachricht. Ich schäme mich nicht, und du solltest es auch nicht tun. […] Mein Körper, meine Wahl, mein Leben. Musstest du auch eine Entscheidung treffen? Lasst uns reden und den Hashtag #EhrlicheAbtreibung (engl. #HonestAbortion) verwenden."

Mit ihren Tweets reagiert die Schauspielerin auf eine kürzlich veröffentlichte Statistik zum Thema Abtreibung. Offen berichtet Rose McGowan, dass sie zwar verhütet hatte, die Verhütung allerdings versagt habe. Sie habe sich damals nicht bereit für ein Kind gefühlt und die Entscheidung für den Schwangerschaftsabbruch nicht leichtfertig getroffen. Ihre Entscheidung für die Abtreibung bereue sie nicht.

Viele Frauen fühlen sich durch die Äußerungen von Rose McGowan ermutigt und schildern in weiteren Tweets unter dem Tag #HonestAbortion ihre Erfahrungen mit Schwangerschaftsabbrüchen. Eine Frau schreibt:

"Ich war 16, wurde vergewaltigt und es hat mich viele Jahre gekostet, damit zurechtzukommen. Heute bin 34 und es tut immer noch weh. Ich bereue meine Entscheidung nicht, aber es wird mich immer beeinflussen. "

Eine andere schreibt:

Ich hatte sehr früh eine Abtreibung, da war ich 17. Auch ich habe niemals bereut. Heute habe ich zwei Kinder, die ich bekomme habe, als ich bereit dafür war. Mit 17? Niemals.

Doch es gibt auch ganz andere Stimmen. So schreibt beispielsweise eine Frau als Antwort an Rose McGowan:

Sie haben sicherlich nicht die Welt verändert, dafür aber die Chancen eines anderen zerstört, das zu tun. Das Traurige dabei ist, dass sie die Chance verpasst haben, jemandes Welt zu rocken und zu spüren, wie sich wahre Liebe anfühlt. Sie haben aus Ihrem Bauch ein Grab gemacht und warum sollten Sie #EhrlicheAbtreibung befürworten, um sich besser zu fühlen, wenn andere es genauso ausdrücken?

Manche Frauen berichten auch davon, wie Krankheiten sie zum Abbruch einer Schwangerschaft gezwungen haben. Eine junge Frau schreibt:

Ich nahm damals die Pille, sie hat versagt. Ich wollte das Baby, doch dann wurde mir gesagt, dass ich an Krebs erkrankt war. Ich hatte Geschwüre in meinem Bauch und eine Zyste an meinem Eierstock, beides wuchs. Ich musste eine Entscheidung treffen, die härteste Entscheidung meines Lebens. Hätte ich anders entschieden, wäre ich heute nicht mehr hier.

Natürlich gibt es auch heftige Kritik für die Tweets zum Tag #HonestAbortion. Ein Twitter-Nutzer schreibt beispielsweise:

Ich finde es schrecklich, dass Leute zu diesem Tag twittern, als wäre das etwas Gutes. Weißt du, was eine Abtreibung wirklich bedeutet? Du beendest ein Leben. Du begehst Mord. Das ist nichts, worauf man stolz sein sollte.

All die Schilderungen machen auf jeden Fall erneut deutlich, wie viele Frauen auf der ganzen Welt bereits Erfahrungen mit Schwangerschaftsabbrüchen gemacht haben und wie unterschiedlich ein jeder Weg der Entscheidung war und ist.

So mancher Frau in einer solchen Situation mögen Schilderungen wie diese auf Twitter dabei helfen, eine Entscheidung zu treffen – oder aber anders mit ihrer Entscheidung umzugehen.

Für Rose McGowan ist es nicht das erste Mal, dass sie mit mutigen Äußerungen zu einem heiklen Thema eine Plattform zum Austausch für Betroffene schafft. Bereits 2017 gehörte Rose McGowan mit ihrer Aussage gegen den amerikanischen TV-Produzenten Harvey Weinstein (66) zu den lautesten Stimmen der #MeToo-Debatte.

mh

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