Anzeige

Oben-ohne-Protest: Zeigt her eure Nippel!

Instagram geht gegen weibliche Brustwarzen auf Bildern vor – Grund genug für Demi Moores Tochter, oben ohne in New York shoppen zu gehen. Die Brust steht im Zentrum der Social-Media-Diskussion und tritt einen Oben-ohne-Protest los.

Sie spendet Leben, hat große sexuelle Anziehungskraft und ist sehr erogen. Die mal mehr, mal weniger mit Fettgewebe (respektive Silikonimplantaten) unterlegte weibliche Brust gehört zu uns Frauen wie der hängende Hoden zum Mann – nur, dass wir erstere erheblich öfters in den Medien präsentiert bekommen. Ohne ein erstklassig gepushtes Dekolleté geht in moderierenden, singenden oder schauspielernden Sternchen-Kreisen wenig, darüberhinaus gehört der verheißungsvolle Vorbau zu den wichtigsten Eckpfeilern der Werbeindustrie.

Doch in Sachen weiblicher Brust erlebt die Doppelmoral - auch bekannt als Prüderie meets Übersexualisierung - gerade wieder eine Sternstunde. Gut zu sehen am Beispiel Facebook und Instagram: lasziv sich räkelnde Mädels in knappen Bikinis und gestählte männliche Oberkörper inklusive steinharter Nippel? Kein Problem. Aber eine stillende Brust? Oder eine illustrierte Brustwarze? No way. Die Moralapostel von Facebook und Instagram kennen keine Gnade und schwingen die Zensur-Keule: Bilder werden entfernt, User verwarnt, Accounts gesperrt. Dabei irritiert neben der Prüderie vor allem der Unterschied, der zwischen weiblichen und männlichen Brustwarzen gezogen wird. Zur Erinnerung: Auch Männer finden es durchaus anregend, wenn frau an ihren Nippeln rumspielt.

Wenn Männer oben ohne sein dürfen, warum dürfen Frauen es nicht auch?

Inzwischen begehrt die Social-Media-Gemeinde auf und startet einen Oben-ohne-Protest. Auch Prominente beteiligen sich daran, seit Rihanna ihren Luxuskörper auf Instagram gekonnt selbst zensierte (aufgrund eines Magazin-Covers, auf dem die Sängerin halbentblößt posierte, wurde ihr Instagram-Account gesperrt). Scout Willis, Tochter von Demi Moore und Bruce Willis, trieb den Protest auf die Spitze. Sie ging in New York oben ohne im Supermarkt shoppen – und postete dazu: "Legal in NYC but not on @instagram," inklusive Hashtag #FreeTheNipple.

Damit solidarisierte sich die Schauspielerin mit der Kampagne "Free the Nipple", mit der Filmemacherin Lina Esco der Diskriminierung von Frauen in New York den Kampf ansagt. Tatsächlich ist es Frauen im Big Apple per Gesetz erlaubt, oben ohne herumzulaufen. Trotzdem kann es ihnen passieren, dass sie festgenommen werden, weil Polizisten dieses Gesetz nicht kennen.

In Dänemark wurde die Brust entsexualisiert.

In Dänemark ist die Frauenbewegung (mal wieder) einen Schritt weiter, die weibliche Brust wird bei den Dänen nicht mehr als Geschlechtsteil betrachtet, sie wurde entsexualisiert - ein Ziel, das auch Lina Esco vorschwebt. Bis die Welt sich nicht mehr über Blusenblitzer echauffiert und Medien sich auf enthüllte Star-Nippel stürzen, gibt es allerdings noch viel zu tun. Die freigelegte Brustwarze ist die vielleicht wirksamste Waffe im Kampf gegen Prüderie und Diskriminierung.

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel