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TikTok-Hit "Cash Stuffing": Dieser virale Spar-Trick überzeugt auf Social Media

Eine Frau hält mehrere Scheine in 50 und 100 Euro-Noten in der Hand
© New Africa / Adobe Stock
Geld sparen ist für viele von uns aufgrund der Inflation gezwungenermaßen zu einem neuen Vorsatz für 2023 geworden. Dieser neue Hack soll dabei helfen.

Alles ordentlich dokumentieren und dadurch eine Übersicht der eigenen Ausgaben vor Augen haben – beispielsweise in einer Finanz-App oder in einem Notizblock. Das ist der Klassiker, den viele Menschen sich bereits zu eigen gemacht oder es wenigstens versucht haben. Das sogenannte Haushaltsbuch, ob nun digital oder analog. Für manch andere Person mag es reichen, sich einfach regelmäßig zum Ende des Monats die Abrechnungen auf dem Bankkonto anzusehen und so Rückschlüsse darauf zu bekommen, was man im kommenden Monat vielleicht einschränken sollte oder könnte.

Ein Social-Media-Trend setzt nun aber auf eine weitere Methode, das sogenannte "Cash Stuffing". Übersetzt heißt das so viel wie "Bargeld stopfen". Und genau das ist es auch. Nur eben nicht unter der Matratze, sondern sehr viel organisierter.

Was ist Cash Stuffing?

Bei dieser Art der Budgetplanung wird das verfügbare Geld pro Monat jeweils zu dessen Beginn abgehoben. Anschließend wird es in verschiedenen Kategorien fest eingeplant. Und das nicht nur schriftlich, sondern zusätzlich, indem das Geld in verschiedenen Umschlägen landet, die für unterschiedliche Zwecke stehen.

Der TikTok-Kanal "budgetit" ist eine der Anlaufstellen für Menschen, die diese Sparmethode für sich ausprobieren möchten. Inzwischen hat der deutsche Account 163.500 Follower:innen und 1,8 Millionen Likes. Der Hashtag "cashstuffing" selbst ist so beliebt, dass er inzwischen 816 Millionen Aufrufe hat.

Wie die Methode funktioniert

Auf TikTok und Instagram erklärt Anna ihre Methoden, um erfolgreich ihr Geld zu budgetieren und so einzusparen. In einem Video aus Oktober zeigt sie im Detail, wie sie die ihr zur Verfügung stehenden 1.335 Euro einplant. Unter anderem für Kategorien wie "Urlaub", "Hochzeit" und "Technologie" – aber auch für Versicherungen oder Abonnements landet Geld in diversen Umschlägen.

Beim Schauen des einen Videos fragt sich die eine oder der andere vermutlich direkt, warum denn Abonnements oder andere Kosten, die fest abgebucht werden, ebenfalls in den Umschlägen landen. Schließlich werden feste Kosten wie die Miete oder Strom nicht extra zurückgelegt. Schnell wird klar, dass das Cash Stuffing nun einmal nicht mit einem Video erklärt werden kann. Es ist ein Lifestyle, den sich Follower:innen mit Annas Expertise nach und nach aneignen können.

Feste Abonnements: Deshalb wird Geld zurückgelegt

Bei den Abonnements sei es laut Follower:innen, die anderen verwirrten User:innen ihre Fragen in den Kommentaren erklären, wie folgt: Viele Abos oder Versicherungen werden einmal im Jahr oder für einen anderen gewissen Zeitraum abgebucht. Der monatlichen Anteil einer Versicherung wird deshalb ausgerechnet und eingespart, damit die Gesamtsumme später nicht zu stark ins Geld geht und den:die Betroffene:n nicht aus der Bahn wirft.

Andere Ausgaben wie beispielsweise Einkäufe werden in dem Video ebenfalls nicht aufgeführt. Das hat einen einfachen Grund. Denn: Anna hat noch ein Gemeinschaftskonto mit ihrem Freund, das solche Ausgaben berücksichtigt (und über das sie weitere Videos online gestellt hat). Das Cash Stuffing ist immer individuell auf die jeweilige(n) Person(en) angepasst.

Von ihrem Monatsbudget plant Anna jede Woche individuelle Wochenbudgets ein – und alle Ausgaben werden in mehreren Planern schriftlich gesammelt. Viel Aufwand, der dafür laut der TikTokerin sehr effektiv sei. Sie selbst habe es so geschafft, endlich ihre Schulden in den Griff zu bekommen und monatlich Geld für die Hochzeitsplanung einzuplanen. 

Fans und Skepsis

Mehrere Studien kamen bereits zu dem Ergebnis, dass Menschen mit der Kreditkarte eher dazu bereit sind, hohe Geldsummen auszugeben – und weniger stark über die Kosten nachdenken. Außerdem wirke sich das Bezahlen mit Kreditkarte auf das Belohnungssystem des Gehirns aus. Forschende vermuten, dass auch andere digitale Zahlungsmethoden wie beispielsweise Paypal ähnliche Effekte auslösen können. 

Eine Alternative: monatlich Geld in bar zu Hause zu haben. Einigen Menschen mag das zu risikoreich sein oder allein der Gedanke, das ganze Geld bar abzuheben, schaudern. Den vielen Unterstützer:innen der Methode scheint es aber durchaus zu helfen. Gerade Personen, die bereits gut darin sind, sich in anderen Dingen zu organisieren, könnte diese Art des Geldsparens gefallen. Menschen, die sich regelmäßig Kleinigkeiten über Online-Plattformen bestellen, könnten so ebenfalls eine bessere Übersicht bekommen. Hier findest du weitere Tipps, um zu sparen:

Nicht neu, aber nun viral

Die Methode des Cash Stuffings ist keineswegs neu. Es ähnelt der Idee, ein Haushaltsbuch zu führen oder zu budgetieren. Letzteres sei beispielsweise in Zeiten von Lohntüten als Menschen ihr Gehalt noch bar ausgezahlt bekamen, oft der Fall gewesen, erklärt Finanzexperte Sebastian Weißschnur in einem Artikel der Zeit. "Wer weiß, wofür er jeden Euro ausgibt, hat mehr Kontrolle über seine Finanzen", so der Experte.

Budgetgrenzen würden durch diese Methode offensichtlicher und auch Sparmöglichkeiten klarer. Gerade bei Personen, die ihre Ausgaben nicht im Griff haben, könne es sinnvoll sein. "Viele meiner Kunden sehen das Cash-Stuffing als Challenge und sind happy, wenn sie ihre Sparziele erreichen", erklärt Weißschnur. Das könne sie motivieren, weiterzumachen und effektiver auf ihre Ziele hin zu sparen.

Verwendete Quellen: TikTok/budgetit, Instagram/budgetit, nature.com, zeit.de

lkl Brigitte

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