Qualvolle Tradition: Die letzten Frauen Chinas mit "Lotusfüßen"
Jahrhundertelang wurden Mädchen in China unter Qualen die Füße gebunden. Die Fotografin Jo Farrell hat die letzten Frauen porträtiert, die sich diesem grausamen Brauch noch unterziehen mussten.
"Bound Feet: Women of China"
Der grausame Brauch der sogenannten "Lotusfüße" entstand um 975 am chinesischen Kaiserhof. Angeblich fand der Kaiser die kleinen, spitzen Füße erotisch. 1911 wurde diese systematische Verkrüppelung zwar offiziell verboten, oft jedoch noch heimlich praktiziert. Erst 1949, nach Gründung der Volksrepublik China, wurde der Brauch unter Mao Zedong endgültig verboten.
Die Londoner Fotografin und Kulturanthropologin Jo Farrell stieß 2005 durch Zufall auf dieses Thema. Ein Taxifahrer in Schanghai erzählte ihr von seiner Großmutter, deren Füße noch gebunden wurden. Sie wurde die erste Frau in Farrells dokumentarischem Projekt, an dem sie neun Jahre lang arbeitete. Insgesamt 50 Frauen - alle aus armen, ländlichen Gegenden - porträtierte sie für ihr Fotobuch "Living History: Bound Feet Women of China".
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