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Fußball-Weltmeisterschaft 2018: Im Land des Weltmeisters ist alles seltsam still

In wenigen Tagen startet die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland. Doch im Land des Titelverteidigers ist alles seltsam still.

Was ist los? Gute Frage! Nichts ist los! Das ist es ja: Zwei Tage vor dem Auftakt der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland steht das Stimmungsbarometer auf lau bis mau. Es herrscht keine Fußball-Euphorie im Land des Weltmeisters. Keine Gesänge, keine Jubelchöre, kein Fahnenmeer, kein Fußballfieber!

Sind die Deutschen WM-müde?

Eigentlich plätschert alles so übellaunig dahin wie immer, inklusive der Herrschaften in Berlin. Nur ein gewisser Donald Trump twittert ein bisschen Stimmung in die Bude, doch der hat mit Fußball nichts am Hut, noch nicht.

Woran liegt's? Sind die Deutschen WM-müde noch bevor das Spektakel angefangen hat? Sind die vielen Millionen Fans des vierfachen Weltmeisters satt und träge geworden?

Das sind die Stimmungskiller

Als Stimmungskiller Nr. 1 erweisen sich die jüngsten Ergebnisse der deutschen Nationalmannschaft: die schmähliche 1:2-Niederlage gegen Österreich (!!!) taugte bestenfalls zum Haare raufen, der 2:0-Sieg gegen die Saudi - geschenkt!

Ein weiterer Stimmungskiller waren der Auftritt der türkisch-stämmigen Nationalspieler Mesut Özil und Ilkay Gündogan mit dem türkischen Staatsoberhaupt Erdogan sowie die anschließenden Dauerdiskussionen, die leider nicht zu der Erkenntnis reiften: Die beiden Jungs können besser Fußball als Politik, und das ist gut so!

Und weil wir gerade beim Thema sind: Einige Experten beklagen das momentane schlechte Verhältnis zwischen Deutschland und dem WM-Ausrichter Russland, was natürlich nur politisch gemeint sei, aber ebenfalls die WM-Stimmung zügle. Sportlich betrachtet ist rein gar nichts gegen die Russen einzuwenden, solange sie nicht ihr Staatsdoping für jeden teilnehmenden Kicker vorschreiben.

Wo bleibt der WM-Hit?

Offenbar hat die WM-Lethargie auch unsere Unterhaltungsbranche erfasst: Weit und breit ist kein Fußball-Sommerhit in Sicht bzw. im Ohr. Noch vor vier Jahren sang das ganze Land "Auf uns" von Andreas Bourani und - noch wichtiger - "auf diese Zeit!"

Und heute? Nicht mal von Helene Fischer ist ein Hauch zu hören, obwohl sie in Sibirien geboren wurde und einen gewissen Bezug zu Land und Leute haben sollte, was sie mit "Atemlos" auch bewiesen hat. Ein Ivan Rebroff hätte schon längst die Kosakenmütze ausgepackt und dem Fußball ein pausenloses "Kalinka"-Ständchen geschmettert, auf dass es im ganzen Land dröhnt...

Hat Deutschland keine Stars mehr?

Da war es auch nicht hilfreich, dass ein Herr Messi rumtönte, der deutschen Mannschaft fehle ein "konkreter Star". Na klar, wir haben keinen Schweini mehr, auch keinen Poldi, aber man kann nicht alles haben. Außerdem ist der Herr Messi auch nicht als Stimmungskanone bekannt, wenn man mal von seinen Toren absieht...

Womöglich hat Bundestrainer Jogi Löw den Fußballfans aus dem Herzen gesprochen, als er dieser Tage laut "Bild" ausgerufen haben soll, dass er manchmal am liebsten "aus dem Fenster springen möchte". Nach einem Freudenschrei hat sich das jedenfalls nicht angehört.

Bis Sonntag ist noch Zeit...

Auch von den üblicherweise mit Deutschland-Fahnen geschmückten Autos ist bisher noch nicht viel zu sehen. Bis Sonntag hat Fußball-Deutschland noch Zeit, sich zu mobilisieren. Dann spielt das deutsche Team in Moskau gegen Mexiko, das die "La Ola"-Welle erfunden hat. Dann heißt es (hoffentlich) wieder: Deutsche Fans kommen langsam - aber gewaltig!

SpotOnNews

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