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Fernanda Brandão: Vom "Hot Bandito" zur feurigen Weltverbesserin

Mit brasilianischem Temperament und deutscher Gründlichkeit setzt sich Fernanda Brandão rund um den Globus für bessere Bildung ein.

Von Rio de Janeiro nach Hamburg-Steilshoop: Der brasilianisch-deutschen Moderatorin und Sängerin (Hot Banditoz) Fernanda Brandão (35) zu attestieren, in zwei verschiedenen Welten aufgewachsen zu sein, ist angesichts dieses Kulturschocks sicherlich nicht zu hoch gegriffen. Dem drastischen Wandel des Lebensmittelpunkts im Alter von gerade einmal neun Jahren ist es aber zu verdanken, dass es Brandão schon lange als ihre Aufgaben ansieht, ein Vorbild zu sein und mit gemeinnützigen Projekten Gutes zu tun.

Und das macht sie nicht nur grenzübergreifend, sondern auch mit den besten Tugenden aus beiden Welten, wenn sie Kindern und Jugendlichen mit den Worten Mut macht: "Glaubt an euch. Ich kam aus einer armen Familie in Brasilien, viele haben uns belächelt damals: 'Ach, das wird nichts in Deutschland, das schafft ihr nicht.' Aber wir haben daran geglaubt, dass wir es schaffen können und dass wir unseren Weg gehen werden", sagt sie am Rande des Deichmann Förderpreises, der dieses Jahr bereits zum 14. Mal vergeben wurde.

Bildung ist das A und O

"Typisch brasilianisch ist an mir mein Temperament! Meine Lebensfreude, meine Affinität zur Musik, Tanz, Essen, Teilen", so Brandão. Dieses südamerikanische Feuer sei gepaart mit ihrer deutschen "Mentalität und Arbeitsweise", verriet die Schirmherrin und Jury-Mitglied des Förderpreises. In dieser Funktion entschied Brandão mit, welche Einrichtungen dank ihrer Kinder- und Jugendförderung die insgesamt 100.000 Euro Preisgeld am meisten verdient hatten.

Aus eigener Erfahrung weiß die 35-Jährige: "Bildung ist das größte Geschenk, das größte Gut und das Nachhaltigste, was du Kindern und Jugendlichen mitgeben kannst." Dementsprechend gehöre tatkräftiges Engagement in diesem Bereich auch tatkräftig honoriert. Aufgrund ihres eigenen Lebenslaufs weiß sie: "Was ich auf meinem Weg als Ausländerin in Deutschland gelernt habe, war, dass drei Dinge sehr wichtig waren: die Sprache zu beherrschen, die Kultur zu verstehen und eine solide Schulausbildung zu haben. Nur so würde ich Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben."

Aller Anfang ist schwer

Dass es gar nicht so einfach ist, Gutes zu tun, das hat sie vor einiger Zeit im brasilianischen Urwald erfahren müssen: "Vor drei Jahren hat mein Leben eine unglaubliche Wende genommen, als ich in den brasilianischen Regenwald gefahren bin, weil ich die Indianer fragen wollte, was sie brauchen - ob man ihnen helfen kann. Absolut naiv. Ich hatte keinerlei Vorkenntnisse über Hilfsarbeit." Inzwischen sei ihr naiver Vorstoß zu einem großen Projekt mit dem Namen "Children of the Forgotten" gereift, "wo es darum geht, eine nachhaltige Infrastruktur im Regenwald zu schaffen."

Doch auch damit ist ihr multikultureller Tatendrang noch nicht zu Ende. Aktuell arbeitet sie an ihrem ersten Buch, das sich mit ihren Erfahrungen im brasilianischen Regenwald beschäftigt. Und auch an der Gründung eines "Zentrums der Heilung" sei sie interessiert, in dem sie eine kurze Auszeit vom Alltag anbieten wolle, denn: "Wir leiden alle darunter, wie schnell unser Leben geworden ist."

Viele löbliche Baustellen, an denen Fernanda Brandão da im Sinne des guten Zwecks gerade werkelt. An einer urdeutschen Tugend beißt sie sich aber trotz ihrer vorbildlichen Integration noch immer die strahlend weißen Zähne aus: "Pünktlichkeit hat leider bis heute noch nicht so richtig geklappt." Zum Glück kommt ihr sozialer Eifer aber trotzdem nie zu spät.

SpotOnNews

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