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Elon Musk Twitter-Chef verstrickt sich zunehmend in Widersprüche

Twitter-Chef Elon Musk hat Daten eines angeblichen Stalkers veröffentlicht und damit seiner eigenen Richtlinie widersprochen.

Erneute Eskapaden um Elon Musk (51): Der Twitter-Chef hat am Donnerstag auf seiner eigenen Plattform einen angeblichen Stalker an den Pranger gestellt und dessen persönliche Daten veröffentlicht. Dabei hatte er gerade einmal vier Stunden zuvor darauf hingewiesen, dass das sogenannte "Doxing" von Echtzeitstandorten verboten sei. Jedoch mit der Einschränkung, dass das Posten von Orten, zu denen jemand mit "leichter Verzögerung" gereist sei, "kein Sicherheitsproblem" darstelle und daher "in Ordnung" sei.

Stalker verfolgte angeblich Musks Sohn

"Letzte Nacht wurde ein Auto, in dem der kleine X saß von einem verrückten Stalker verfolgt (der dachte, ich säße drin). Später hinderte er den Wagen am Weiterfahren und kletterte auf die Motorhaube", schrieb Musk kurz nach seiner "Doxing"-Erklärung. X Æ A-12 ist der Name von Musks zweijährigem Sohn. "Gegen Sweeney und die Organisationen, die die Schädigung meiner Familie unterstützt haben, werden rechtliche Schritte eingeleitet", kündigte Musk an. Jack Sweeney ist ein College-Student, der einen Twitter-Acount zu Musks Flugdaten betrieb.

Drei Stunden später veröffentlichte der Milliardär ein Video, das einen vermummten Mann in einem Hyundai zeigt. Dabei wird explizit auch das Nummernschild gezeigt, ein klarer Verstoß gegen das Persönlichkeitsrecht. "Erkennt irgendjemand die Person oder dieses Auto wieder", fragte er seine 121 Millionen Follower.

Auch gegen Sweeney zeigte sich Musk nicht zimperlich. Den Twitter-Account "elonjet" des Studenten ließ er am Mittwoch sperren, wo der Standort von Musks Privatjet verbreitet wurde. Auch "rechtliche Schritte" hat Sweeney laut Musk zu befürchten. Dabei ist die Verfolgung von Flugrouten in den USA nicht verboten. Später am Mittwoch wurde sogar Sweeneys privater Twitter-Account gesperrt.

Verliert Musk die Kontrolle?

Es darf bezweifelt werden, dass Elon Musks jüngstes Handeln die Kritik an seinem Vorgehen auf Twitter abebben lässt. Neben dem Rückzug zahlreicher Stars, wie Elton John (75) oder Gigi Hadid (27), von der Plattform, machte ihm vor wenigen Wochen auch die EU-Kommission Druck. Er solle sich an die Richtlinien zur Moderation von Inhalten halten, mahnte EU-Kommissar Thierry Breton laut "Financial Times" den neuen Twitter-Chef. Bei Weigerung droht die EU-weite Sperre und ein saftiges Bußgeld für die Plattform.

Die Probleme häufen sich: Das ewige Hickhack um die blauen Haken, die umstrittene Entsperrung von Ex-Präsident Donald Trumps (76) Twitter-Account, übereilte Massenentlassungen und nun die veröffentlichten Daten eines angeblichen Stalkers mit fadenscheiniger Rechtfertigung. Elon Musk macht einfach, was er will und könnte den Ruf der Plattform damit nachhaltig schädigen.

Am vergangenen Samstag schrieb Musk noch passenderweise: "Twitter ist sowohl ein Social Media Unternehmen, als auch ein Tatort."

SpotOnNews

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