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Donald Trump Ein Clan zwischen Politik und medialer Aufmerksamkeit

Donald Trump und seine Ehefrau Melania (m.) mit zahlreichen Familienmitgliedern beim Parteitag der US-Republikaner.
Donald Trump und seine Ehefrau Melania (m.) mit zahlreichen Familienmitgliedern beim Parteitag der US-Republikaner.
© imago images/UPI Photo /Tannen Maury
Donald Trump möchte wieder Präsident werden. Dabei unterstützt ihn auch die Familie - von Ehefrau Melania bis hin zu Enkelin Kai.

Donald Trump (78) ist vieles: Ex-Präsident und erneute Republikaner-Hoffnung für die anstehende US-Wahl, Unternehmer, Medienpersönlichkeit und wohl auch ein wahrer Underdog, zumindest wenn es nach ihm geht. Er präsentiert sich als einer von ihnen - als echter Amerikaner, dessen Geschichten teils mehr als nur einen Hauch des Tellerwäscher-zum-Millionär-Traums versprühen, von dem viele so fasziniert zu sein scheinen.

Das schwere Leben des Donald Trump

Trump möchte die USA auch nach seiner ersten Amtszeit weiterhin "wieder great" machen. So großartig, wie die Geschichte eines angeblich benachteiligten Jungen aus New York City, der im Sommer 1946 in eine Familie hineingeboren wurde, die angeblich nie auf seiner Seite stand. Im Oktober 2015 erzählte Trump, dass sein gesamtes Leben ein großes "Nein" gewesen sei, durch das er sich hindurchgekämpft habe.

"Es war nicht einfach für mich", führte der spätere US-Präsident aus. Sein Vater habe ihm nur "einen kleinen Kredit von einer Million Dollar" gegeben und die habe er später auch noch mit Zinsen zurückzahlen müssen. Darauf hingewiesen, dass das für viele Menschen wohl doch wie ein recht einfacher unternehmerischer Einstieg klinge, rechtfertigte sich Trump mit den Worten: "Sie haben recht, aber eine Million Dollar ist nicht sehr viel im Vergleich zu dem, was ich aufgebaut habe."

Was Trump sich mit seiner oftmaligen Holzhammer-Rhetorik in den vergangenen Jahren unbestritten aufgebaut hat, ist eine Anhängerschaft, die ihm keine Entgleisung oder noch so unwahrscheinlich erscheinende Behauptung übel nimmt - oder diese offenbar überhaupt hinterfragt. Von Millionen Menschen wird der Präsidentschaftskandidat der Republikaner gefeiert, und das nicht nur in den USA. Beim Parteitag der US-Republikaner stand nun zuletzt auch Trumps Clan mit im Vordergrund. Schließlich macht sich der Eindruck eines Familienmenschen doch sicherlich gut bei den konservativen Fans.

Die First Lady und Sohn Barron

Die derzeitige Ehefrau von "The Donald", die ehemalige First Lady Melania Trump (54), zeigte sich auf dem Parteitag Hand in Hand mit ihrem Mann. Es war ein Auftritt des im slowenischen Novo Mesto geborenen, ehemaligen Models an der Seite seines Mannes, wie er in den vergangenen Jahren rar geworden ist. Ein Zeichen des familiären Zusammenhalts nach außen hin.

Melania, die in den 1990er-Jahren in die USA zog, ist die dritte Ehefrau des Politikers. Die beiden trafen sich erstmals 1998, die Hochzeit erfolgte 2005 und im Folgejahr kam der gemeinsame Sohn Barron (18) zur Welt, den sie Medienberichten zufolge zumindest noch vor einigen Jahren "little Donald", also "kleiner Donald", genannt haben soll. Im Gegensatz zu anderen Kindern Trumps drängt es Barron offenbar nicht groß an die Öffentlichkeit, oder Mama Melania lässt ihn nicht - auch nicht auf dem Parteitag, zu dem sich die anderen zur Unterstützung ihres Vaters zeigten.

Die erste Ehe und die berühmten Kinder

In erster Ehe war der Ex-Präsident mit Ivana Trump (1949-2022), einem ehemaligen tschechischen Model, das vor rund zwei Jahren verstorben ist, verheiratet. Ivana Trump zog es in den 1970ern nach Nordamerika. Zunächst lebte sie in Kanada, bevor sie 1976 ihren späteren Ehemann kennenlernte. Schon 1977 erfolgte die Trauung, doch trotz drei gemeinsamer Kinder sollte die Ehe nicht halten. Die "New York Times" berichtete im Frühjahr 1991, dass die beiden Parteien sich in einem öffentlichen Scheidungskampf geeinigt hätten und sie unter anderem 14 Millionen US-Dollar sowie eine Villa mit 45 Räumen bekommen sollte.

Aus der Ehe stammen die drei wohl berühmtesten Trump-Kinder: Donald Trump Jr. (46), Ivanka Trump (42) und Eric Trump (40), die ganz nach Familientradition bald unternehmerische und auch politische Ambitionen an den Tag legten. Nach seinem Abschluss und mehreren Zwischenstationen landete Donald Jr. bald in der Trump Organization, im Konzern seines Vaters. In politischer Hinsicht gilt er als großer Unterstützer Donald Trumps. Die "BBC" beschrieb ihn 2020 als den "Sohn, der noch trumpiger als Trump" sei. Er hat fünf Kinder mit seiner Ex-Frau Vanessa (46): Kai Madison, Donald John, Tristan Milos, Spencer Frederick und Chloe Sophia.

In offiziellen Beraterpositionen standen Tochter Ivanka und deren Ehemann Jared Kushner (43) dem 45. Präsidenten der USA während dessen Amtszeit gar bei. Die seit 2009 verheirateten Unternehmer haben drei gemeinsame Kinder: Arabella Rose, Joseph Frederick und Theodore James. Zwei weitere Kinder, und damit Enkel neun und zehn für Donald Trump, bescherte ihm Sohn Eric, der seit einigen Jahren zusammen mit Bruder Donald Jr. für die Leitung der Trump Organization mitverantwortlich ist. Jener ist seit 2014 mit der ehemaligen TV-Produzentin und ebenfalls strammen Republikanerin Lara Trump (41) verheiratet, die die gemeinsamen Kinder Luke und Carolina zur Welt gebracht hat.

Die zweite Ehe und die "vergessene Tochter"

Nicht allzu lang nach der Scheidung von Ivanka gab Trump im Jahr 1993 der Schauspielerin Marla Maples (60) das Jawort. Diese brachte es zwar zu keinem großen Ruhm in Hollywood, aufgrund der Beziehung stand sie jedoch gerade zu Beginn verstärkt mit im Rampenlicht der Boulevardpresse. Die Scheidung erfolgte 1999.

Aus der Beziehung der beiden stammt die gemeinsame Tochter Tiffany Trump (30), gewissermaßen das politische Mauerblümchen unter den Halbgeschwistern. Sie bekam in den vergangenen Jahren deutlich weniger Aufmerksamkeit als die anderen, was wohl auch daran liegen dürfte, dass sie sichtlich weniger Wahlkampfauftritte absolvierte. Als Partygirl war sie verschrien, als "vergessene Tochter" wurde sie teils bezeichnet. Auch Tiffany hat mittlerweile gut 1,3 Millionen Instagram-Follower, kein Vergleich jedoch zu den aktuell rund 7,6 Millionen einer Ivanka. Wie verhältnismäßig schmucklos, bedenkt man, dass sie nach dem international bekannten Edel-Juwelier Tiffany & Co. benannt sein soll.

Die nächste Generation: Trumps Star-Enkelin Kai

Die nächste Generation der Trumps steht schon bereit. Donald Trump Jr. begrüßte seine Tochter Kai Madison kürzlich zu ihrer demnach ersten öffentlichen Rede auf der Parteitagsbühne. Die 17-Jährige habe ihn angeblich angerufen und von sich aus gesagt, dass sie unbedingt sprechen wolle, um Amerika wissen zu lassen, wie ihr Großvater wirklich sei.

In dem kurzen Auftritt zeichnete die älteste Enkelin des Politikers ein Bild eines liebevollen Großvaters, der den Kindern unter anderem Süßigkeiten zustecke, wenn die Eltern nicht hinsehen. Von Unterstützern der Republikaner wurde die Rede Kais, die sich explizit darauf berief, "eine Trump" zu sein, als bewegend gefeiert. Andere spotteten, dass der 78-Jährige vermutlich nicht einmal den Namen seiner Enkeltochter kenne.

Eines wurde an Kais Auftritt deutlich: Dank der vielen unternehmerischen, politischen und medialen Anstrengungen der Trumps wird es um den Clan noch lange nicht ruhig werden, ganz egal, wie die kommende US-Wahl verläuft.

SpotOnNews

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