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Coronavirus: Darauf müssen deutsche Urlauber bei der Einreise achten

Die Zahl der Infektionen durch das Coronavirus SARS-CoV-2 steigt. Israel, Italien und die USA greifen zu drastischen Einreisebestimmungen.

Weltweit haben sich bisher über 90.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Viele Länder haben daher ihre Einreisebestimmungen geändert - betroffen sind auch Reisende aus und nach Deutschland.

Israel macht dicht

Israel hat am Mittwoch die Reißleine gezogen und zu drastischen Mitteln gegriffen. So dürfen Staatsbürger aus der Schweiz, Deutschland, Österreich, Frankreich und Spanien nicht mehr einreisen. Eine Ausnahme macht die Regierung nur, wenn Betroffene bereit seien oder die Möglichkeit hätten, "sich in eine 14-tägige Quarantäne zu begeben", hieß es von Seiten des Gesundheitsministeriums. Ab Freitagmorgen (6. März) um sieben Uhr mitteleuropäischer Zeit tritt die Maßnahme in Kraft. Deutsche Touristen, die vor dem 6. März eingereist sind, dürfen ihre Reise allerdings wie bisher fortsetzen, teilte das Tourismusministerium mit.

Verschärfte Einreisebestimmungen machen Reisenden aus China, Südkorea und Thailand seit etwa zwei Wochen zu schaffen. Auch wer sich in den letzten zwei Wochen im Iran, Irak, Syrien oder dem Libanon aufgehalten hat, wird an der Einreise nach Israel gehindert. Staatschef Benjamin Netanjahu (70) hat auch für Einheimische keine guten Nachrichten: Israelische Staatsbürger, die zuvor in der Schweiz, Deutschland, Österreich, Frankreich oder Spanien waren, müssen für 14 Tage in häusliche Quarantäne.

Italien verabschiedet Notfallverordnung

Lombardei, Venetien, Emilia Romagna - Italien ist das bisher am stärksten vom Coronavirus betroffene Land in der EU. Bislang haben sich rund 3.100 Menschen mit der Lungenkrankheit angesteckt, mehr als 100 sind bereits gestorben. Für Touristen gelten nun verschärfte Einreisebestimmungen: "An Flughäfen und Häfen, aber auch im Überlandverkehr in Regionen mit festgestellten Infektionsfällen werden Gesundheitskontrollen mit Temperaturmessungen durchgeführt. Flughäfen, Häfen und Bahnhöfe sind regulär in Betrieb", informiert das Auswärtige Amt.

Während also der Reiseverkehr mehr oder weniger flüssig weiterläuft, bleiben die Schulen, Universitäten und Kindergärten des Landes bis zum 15. März geschlossen. Ministerpräsident Giuseppe Conte (55) hat ein entsprechendes Dekret unterzeichnet. "Um die Bürger zu schützen", sollen zusätzlich alle Sportveranstaltungen wegen der Ausbreitung des Coronavirus vorerst ohne Publikum stattfinden. Das betrifft auch die Spiele der ersten Fußball-Liga Serie A.

Erster Coronavirus-Tote in den USA: Neue Reisebeschränkungen

Im US-Bundesstaat Kalifornien hat Gouverneur Gavin Newsom (52) den Notstand ausgerufen. Zuvor war der erste Todesfall in den Vereinigten Staaten gemeldet worden. Es soll sich laut der Gesundheitsbehörde um einen älteren Mann handeln, der sich vermutlich an Bord des Kreuzfahrtschiffs "Princess" von San Francisco nach Mexiko angesteckt habe. Vizepräsident Mike Pence (60) gab unterdessen neue Einreisebeschränkungen bekannt. Deutsche Urlauber sind bislang nicht betroffen.

Wie ist die Lage in China?

Nach wie vor gilt eine ausdrückliche Reisewarnung des Auswärtigen Amtes für die zentralasiatische Provinz Hubei. Wer trotzdem eine Reise nach China plant, muss eine 14-tägige Quarantänezeit durchlaufen. Die kann laut Auswärtigem Amt zuhause oder in einem Hotel erfolgen und je nach lokaler Behörde abweichen. Zudem haben Nachbarländer, darunter auch Russland, die Grenzübergänge vorübergehend geschlossen. Fluggesellschaften, darunter auch Lufthansa, haben ihre Flüge nach China schon vor Wochen gestrichen.

Neue Regeln für Rückkehrer

Wer demnächst aus seinem Urlaub zurückkommt, muss sich auf längere Wartezeiten bei der Einreise nach Deutschland einstellen. Laut Auswärtigem Amt sind Reisende aus Risikogebieten wie China, Iran, Norditalien, Japan und Südkorea bei der Heimkehr dazu verpflichtet, eine sogenannte Aussteigekarte auszufüllen. Verlangt werden Informationen zur persönlichen Erreichbarkeit für die nächsten 30 Tage nach Ankunft und eine zusätzliche Selbstauskunft (nur auf Flügen/Schiffsreisen von China, Hongkong und Macao nach Deutschland). Wer mit Zug oder Bus einreist, wird gebeten, freiwillig seine Daten abzugeben.

Das Auswärtige Amt rät dazu, sich vor Reiseantritt bei der Botschaft oder dem Konsulat des Reiselandes in Deutschland zu informieren.

SpotOnNews

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