Für die schwangere Assistenz-Managerin Krysta Davis (23) und ihren Freund Derek Lovett (26) aus Tennessee (USA) bricht eine Welt zusammen, als sie ihren Arzt sagen hören: Ihre ungeborene Tochter hat keinerlei Überlebenschancen.
Der Grund dafür ist die schwerste Fehlbildung eines Neuralrohrdefekts: Anenzephalie. Bei der Krankheit ist die Schädeldecke des Babys nicht geschlossen, es fehlen Teile der Hirnhäute, der Kopfhaut, des Schädeldaches und des Gehirns. Die Lebenserwartung nach der Geburt beträgt: wenige Stunden.
Lebenserwartung: wenige Stunden
Krysta ist erst in der 18. Schwangerschaftswoche, als sie die niederschmetternde Diagnose erhält. Für das Paar ist es hart, weil sie erst ein Jahr zuvor eine Fehlgeburt erlitten haben.
Aufgrund der gravierenden Umstände, soll das Paar nun entscheiden, ob es das schwerkranke Baby regulär zur Welt bringen möchte, oder die Geburt sobald wie möglich eingeleitet werden soll. Krysta entschied sich, ihre Tochter regulär zu gebären. Der Grund dafür ist herzerwärmend.
Tragödie vs. Weihnachtswunder
"Mein Kind zu gebären bedeutete auch, dass wir die Möglichkeit hatten, ihre Organe zu spenden", erklärt Krysta gegenüber der englischen Zeitung Mirror. Die Organe des Ungeborenen konnten sich so noch einige Wochen in Krystas Körper weiterentwickeln, sodass sie anderen Babys das Leben retten konnten.
Es klingt fast nach einem Weihnachtswunder, denn Krystas Tochter – sie nannten sie Rylei Arcadia – kam an Heiligabend zur Welt. Sie wog nur 2.700 Gramm, überlebte eine Woche und starb an Silvester in den Armen ihrer Eltern.
Herzkammern und Lunge gespendet
Dank dieser heldenhaften Entscheidung, wurde zwei weiteren Babys das Leben geschenkt. Die Neugeborenen konnten nur mit Ryleis Herzkammern überleben. Ihre Lunge wurde an eine Forschungseinrichtung gespendet.
Nach dem Tod des Mädchen kam der zuständige Chirurg zu Krysta und Derek. Er hätte in den zwölf Jahren, in denen er als Arzt dort tätig war, noch nie eine Familie wie diese getroffen.
"Es hat sich wundervoll angefühlt zu wissen, dass Dank Rylei zwei andere Kinder überleben konnten. Das hat uns am meisten berührt", sagte Krysta gegenüber dem Mirror.