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Polizei findet vermisste Frau nach 42 Jahren wieder

Eine in den 70ern verschwundene Frau ist nach 42 Jahren wieder aufgetaucht. Die Polizei fand die alte Dame in einem Pflegeheim. Der Fall bleibt dennoch rätselhaft.

Mehr als vier Jahrzehnte galt Flora Stevens als vermisst. Jetzt hat die Polizei die Frau aus dem US-Bundesstaat New York gefunden – in einer Pflegeeinrichtung im Nachbarstaat Massachusetts. Das Verschwinden der Frau gibt aber immer noch Rätsel auf.

Stevens war 36, als sie verschwand. Im August 1975 hatte ihr Ehemann sie zu einem Arztbesuch gefahren, berichtet die "Washington Post". Doch als er wiederkam, um die abzuholen, fehlte von der 36-Jährigen jede Spur. Der Ehemann starb 1985. Ermittler knöpften sich den Fall immer wieder vor, kamen aber zu keinem Ergebnis, wie es im Polizeibericht heißt. 

Sie glaubten, sie hätten ihre Leiche gefunden

Nur durch Zufall kam jetzt wieder Bewegung in den Fall. Weil eine nicht identifizierte Leiche aufgetaucht war, ging ein Polizeibeamter die alten Akten durch – in dem Glauben, ein DNA-Test würde eine Übereinstimmung ergeben. Stattdessen fand der Beamte heraus, dass jemand die Sozialversicherungsnummer von Stevens benutzte – in einem Pflegeheim nördlich von Boston.

Angestellte der Einrichtung bestätigten: In dem Heim wohnt eine Flora, und zwar schon seit 2001 – aber sie heißt nicht Stevens mit Nachnamen, sondern Harris. Und zu der Geschichte sagen könne sie auch nichts: Die 78-Jährige ist dement, spricht nur noch wenige Worte.

Für die Polizei dennoch Anlass genug, der Dame einen Besuch abzustatten. Im Gepäck hatten die Beamten den alten Mitarbeiterausweis inklusive einem Foto von Stevens. Die Verschwundene hatte in den 70er-Jahren in einem Hotel gearbeitet. Die Ermittler zeigten der Seniorin das Foto – und schnell war klar: Hier handelt es sich um ein- und dieselbe Frau. Ihr Gesicht habe sich sofort aufgehellt, berichtete Sheriff Eric Chaboty dem Sender NBC. "Sie sah den Ausweis und sagte: 'Ich!'" Wieso Stevens heute Harris heißt, konnten die Polizisten nicht klären. Lebende Verwandte, die das Rätsel lösen könnten, gibt es offenbar keine mehr. 

In dem Heim bei Boston lebt die Demenz-Patientin seit 2001, zuvor war sie in betreuten Wohn-Einrichtungen in New Hampshire und New York City untergebracht. Was davor geschah und wieso Stevens 1975 überhaupt verschwand, wird wohl für immer ihr Geheimnis bleiben. "Das wichtigste", sagt County Sheriff Mike Schiff, "dass wir wissen, dass Flora in Sicherheit ist."

kia

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