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Schicksalsschlag 19-Jährige nach Chemotherapie in den Wechseljahren

Junges Mädchen mit abrasierten Haaren
© KIRAYONAK YULIYA / Shutterstock
Das Leben von Caitlin Wilde aus Manchester wurde von jetzt auf gleich auf den Kopf gestellt. Die Diagnose 'akute myeloische Leukämie' und die damit einhergehende Chemotherapie haben ihr Hormonsystem durcheinandergebracht. Nun befindet sich die 19-Jährige in den Wechseljahren.

Als wäre das nicht genug: Caitlin Wilde erkrankte im Alter von 17 Jahren an einer akuten myeloischen Leukämie, auch bekannt als Blutkrebs. Nur etwa 20 Prozent der Betroffenen leben nach der Diagnose noch länger als fünf Jahre, so Cancer Research UK.

Doch zu Beginn schenkten die behandelnden Ärzte ihren eindeutigen Symptomen keine Aufmerksamkeit, behaupten diese wären auf hormonelle Veränderungen im Teenageralter zurückzuführen. Die Behandlungsempfehlung: kognitive Verhaltenstherapie, um mit sich und ihrem Körper wieder in Einklang zu kommen. Jetzt befindet sich die mittlerweile 19-jährige Caitlin mitten in den Wechseljahren, ist folglich unfruchtbar und hat mit Osteoporose zu kämpfen.

Nachdem die Ärzte sie nach Hause schickten, informierte sich das Mädchen eigenständig über mögliche Ursachen ihrer Beschwerden. Neben Zahnfleischbluten, blauen Flecken, Erschöpfung, Knochenschmerzen kämpfte Caitlin gegen extreme Hitzewallungen und Schweißausbrüche. Um ihren Zustand zu ertragen nahm sie regelmäßig Schmerzmittel ein, wurde sogar abhängig. "Ich glaube mein Alter war der Grund, wieso mich die Ärzte nicht ernst nahmen. Ein Teenager ist bestimmt in irgendeiner 'Phase', eine ernste Krankheit vermutet da niemand", erzählt Caitlin dem britischen Portal Dailymail.

Als die Diagnose Blutkrebs kam, fühlte sie sich erleichtert – schließlich wurde ihr damit bestätigt, dass sie sich ihren Zustand nicht nur einbildete. Nach mehreren Chemotherapien und einer Knochenmarkstransplantation hoffte Caitlin, endlich wieder leben zu können. Doch ihre Symptome waren plötzlich wieder da – war der Krebs zurück?

Nein – denn Caitlin befand sich am Anfang ihrer Wechseljahre. Diese beginnen bei einer gesunden Frau meist erst ab dem fünfzigsten Lebensjahr. Welche Auswirkungen diese Diagnose für Caitlins restliches Leben hat, kann man sich kaum ausmalen. "Für mich war es ein absoluter Schock. Als ich mehr über die Folgen der Wechseljahre lernte, empfand ich extreme Angst. Man ist nicht nur unfruchtbar, sondern hat mit weiteren Beschwerden wie Osteoporose zu kämpfen." zitiert Dailymail die 19-Jährige.

Die Engländerin sieht ein extremes Problem im Handeln der Ärzte. Diese haben sie, vermutlich aufgrund ihres Alters, nicht ernst genommen. Junge Leute hätten mit den Veränderungen der Pubertät zu kämpfen, es wäre normal, sich hin und wieder depressiv oder unmotiviert zu fühlen. Lebensbedrohliche Krankheiten? Doch nicht in dem Alter. Zudem kritisiert sie den Umgang mit jungen Patienten in Kliniken. Aufgrund ihres Alters stand ihr zu Behandlungszeiten kein Psychoonkologe zu. Die dringend benötigte mentale Unterstützung fand das Mädchen alternativ in Betroffenen-Gruppen auf Facebook. Jetzt hat sie es sich als Aufgabe gemacht, ein Zeichen zu setzen, ihre Geschichte zu veröffentlichen und damit Veränderungen zu schaffen. Dafür, dass junge, betroffene Menschen in gesundheitlichen Einrichtungen endlich ernst genommen werden und somit schnellstmöglich, entsprechend ihrer Diagnose, behandelt werden können.

Verwendete Quellen: Dailymail

Brigitte

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