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"Dreh bitte nicht durch!" – Frau mit Angststörung teilt intime Liste bei Twitter

In 15 Punkten hat eine Frau mit Angststörung aufgeschrieben, wie sich ihr Freund bei einer Panikattacke am besten verhält. Die Liste teilte sie bei Twitter – und half damit nicht nur Betroffenen und ihren Partnern.

Wenn man nur durch ihr Instagram-Profil scrollt, ahnt man nicht, dass Kelsey Darragh etwas bedrücken könnte. Im Gegenteil! Auf ihrem Account wirkt die Journalistin so, wie man sich eine typische Powerfrau eben vorstellt: selbstbewusst, cool, lebensfroh.

Bei Twitter zeigte sich die Amerikanerin jetzt allerdings von einer anderen Seite. Dort teilte sie einen Notfallplan für ihren Freund – damit er für ihre nächste Panikattacke gewappnet ist.

"Ich kann es nicht erklären und fühle mich schuldig"

Die selbstbewusste Powerfrau Kelsey Darragh lebt mit einer Angststörung. Was ihr Notfallplan ("15 realistische Dinge, die du tun kannst, um mir durch eine Panikattacke zu helfen") am deutlichsten zeigt: Im Fall einer Panikattacke braucht Darragh am dringendsten Verständnis und am wenigsten Druck!

So schreibt sie gleich an erster Stelle: "Ich kann nicht erklären, warum ich Angst habe, aber bitte dreh nicht durch oder sei genervt!"

Auch in anderen Punkten bittet sie ihren Freund um Geduld und Verständnis: "Bitte sei nett zu mir! Ich bin nicht ich selbst, aber ich schäme mich und fühle mich schuldig dafür, dir das zuzumuten!" Und sie erinnert ihn an die Liebe, die die beiden verbindet: "Du verstehst ES vielleicht nicht, aber du verstehst MICH." 

Außerdem schlägt Darragh ihrem Freund einige praktische Hilfsansätze vor: dafür sorgen, dass sie ihre Medizin nimmt, mit ihr zusammen atmen, ihr etwas zu trinken geben oder auch versuchen, sie mit Fun Facts abzulenken... 

Notfallplan geht viral

Die intime Liste, die die Amerikanerin als Hilfsangebot für andere Betroffene twitterte, traf bei Tausenden einen Nerv: Der Tweet wurde bereits mehr als 8000 Mal geteilt und 25.000 Mal geliked. Viele schilderten in den Kommentaren ihre eigenen Erfahrungen mit Angst- und Panikattacken.

"Ich bekomme Angstattacken und habe mir im Kopf eine Liste mit Leuten angelegt, die mich nicht hassen. Die Liste durchzugehen hilft mir, mich von der überwältigenden Angst abzulenken", schreibt ein User. Und eine Therapeutin kommentiert: "Ich habe die Liste abgespeichert, um meine Patienten zu inspirieren, eine eigene zu schreiben."

Vielleicht sollten wir alle so eine Liste schreiben. Denn auch wenn wir keine Panikattacken haben: Uns darüber klar zu sein, was (und wer!) uns in schwierigen Situationen hilft, ist nie verkehrt. Und noch etwas können wir von Darragh lernen: Powerfrau und Verletzlichkeit schließen einander nicht aus – genauso wenig wie eine Angststörung und ein erfülltes, aktives Leben. 

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