Anzeige

Todkranke Frau feiert bewegende Abschieds-Party und nimmt sich anschließend das Leben

Betsy aus den USA muss sterben und hat sich dazu entschieden, ihrem Leben selbstbestimmt ein Ende zu setzen. Allerdings nicht, ohne vorher ein rauschendes Abschiedsfest mit ihren besten Freunden zu feiern.

Betsy Davis war eine glückliche Frau, die das Leben in vollen Zügen genossen hat. Umso niederschmetternder war für die Amerikanerin die Diagnose, die sie 2013 erhielt. Betsy litt an ALS – der unheilbaren Nervenkrankheit, die 2015 durch die "Ice Bucket Challenge" international bekannt wurde.

Betsy wusste, dass sie bald sterben würde. Doch statt unter Schmerzen vor sich hinzuvegetieren, entschied sie sich für aktive Sterbehilfe. Sie wollte sich von der Erde so verabschieden, wie sie am liebsten auf ihr gelebt hat: mit einem rauschenden Fest und ihren besten Freunden.

30 Menschen waren nun eingeladen und alle sind gekommen. "Es ist eine Party, wie ihr sie vermutlich noch nie erlebt habt", zitiert die Daily Mail aus Betsys Einladung. In ihrem Haus in der Kleinstadt Ojai im US-Bundesstaat Kalifornien wollte sie noch einmal mit ihnen feiern, trinken und das Leben ein letztes Mal genießen – ganz ohne Abschied und Tragik. Die Party sollte im Zeichen der Liebe stehen und nicht der Trauer.

"Tanzt, springt, ruft, singt, betet, aber weint nicht vor mir"

Dafür stellte sie eine Bedingung an ihre Gäste: "Ihr seid sehr mutig, dass ihr mich auf diese Reise schickt. Es gibt keine Regeln. Kleidet euch, wie ihr wollt, sprecht offen aus, was ihr denkt, tanzt, springt, ruft, singt, betet, aber weint nicht vor mir."

Jeder auf dieser Party wusste, was Betsy vorhatte. Ausgelassen zu feiern war deswegen für viele keine leichte Aufgabe: "Die Vorstellung, ein schönes Wochenende zu verbringen, dass in ihrem Selbstmord endet, ist keine normale Sache, keine alltägliche Angelegenheit. Im Hintergrund des liebevollen Spaßes und dem Lachen, stand immer das Wissen, was später passieren würde“, so ein Freund.

"Sie haben verstanden, dass sie mit ihrer Entscheidung zufrieden war"

Und auch Betsys Schwester hatte schwer damit zu kämpfen, versuchte aber für ihre Schwester stark zu bleiben: "Das Schwerste war, dass man immer wieder den Raum verlassen musste, wenn man kurz vorm Weinen war. Aber die Menschen haben es verstanden. Sie haben verstanden, wie sehr sie leiden musste und dass die mit ihrer Entscheidung zufrieden war. Sie respektierten es.“

Am Ende versammelt sich noch einmal alle um die Gastgeberin, gaben ihr einen Abschiedskuss und machten ein letztes Erinnerungsfoto. Danach nahm die 41-Jährige den tödlichen Cocktail aus Morphin und anderen Medikamenten im Beisein ihrer Ärztin, ihres Pflegers und ihrer Schwester.

Betsy Davis ist eine der ersten Menschen in Kalifornien, die die aktive Sterbehilfe gewählt hat. Das Gesetzt dazu trat erst einen Monat zuvor in Kraft. 

ag

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel