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Frau wird erneut schwanger – während sie bereits schwanger ist

Eine Frau aus Kalifornien bringt zwei Kinder zur Welt – doch es handelt sich nicht um Zwillinge: Einer der Jungen wurde offenbar gezeugt, als die Frau bereits mit dem anderen schwanger war.

Jessica Allen aus Los Angeles ist bereits zweifache Mutter, als sie sich entschließt, ihren Körper für eine Leihmutterschaft zur Verfügung zu stellen. In Kalifornien geht das – dort ist es offiziell erlaubt, Kinder für andere Paare auszutragen, auch gegen Bezahlung. Für 30.000 US-Dollar (rund 25.700 Euro) lässt sich Allen im April 2016 künstlich befruchten. Auftraggeber ist ein Paar aus China, das selbst keine Kinder bekommen kann. So erzählt es Allen in einem bewegenden Beitrag der "New York Post".

In der sechsten Schwangerschaftswoche stellt Allens Arzt fest, dass die Leihmutter zwei Kinder im Bauch trägt – Zwillinge, glauben Mediziner und Patientin. Das chinesische Paar freut sich, erhöht Allens Honorar um weitere 5000 Dollar. Am 12. Dezember 2016 bringt Allen per Kaiserschnitt zwei gesunde Jungen zur Welt.

"Wow, sie sehen aber unterschiedlich aus"

"Ich bekam die Babys überhaupt nicht zu sehen, weil sich alles hinter einem blickdichten Vorhang abspielte", berichtet Allen der "Post". Dabei sei ihr vertraglich zugesichert worden, dass sie eine Stunde mit den von ihr ausgetragenen Kindern hätte verbringen dürfen. Stattdessen zeigt ihre chinesische Auftraggeberin ihr nur ein Foto. "Wow, sie sehen aber unterschiedlich aus", kommentiert Allen das Bild der Jungen, denen die Chinesen die Namen Mike und Max geben. Wie recht die Kalifornierin mit ihrer Feststellung hat, erfährt sie kurz darauf.

Denn einige Wochen später meldet sich das Paar per SMS mit einem weiteren Foto. Darauf zu sehen: Ein Junge mit klar chinesischen Zügen – und ein Baby mit deutlich dunklerer Hautfarbe und völlig anderem Aussehen. "Haben Sie darüber nachgedacht, weshalb die beiden so anders aussehen?", fragt die Auftraggeberin. Gewissheit bringt schließlich ein DNA-Test: Mike ist das Kind der Chinesen. Max jedoch hat die Gene von Jessica Allen und ihrem Mann Wardell Jasper.

Zwei Kinder verschiedener Eltern – wie geht das?

Offensichtlich, so rekonstruieren die Ärzte, war Allen zunächst wie geplant per In-Vitro-Fertilisation mit dem Sohn der Chinesen schwanger geworden. Kurz danach muss auf natürlichem Wege eine weitere Schwangerschaft eingetreten sein. Möglich macht dies die sogenannte Superfötation. Das Phänomen ist beim Menschen extrem selten. Normalerweise stoppt der Körper einer schwangeren Frau die Produktion von Eizellen, die befruchtet werden können. Nicht so in Allens Fall.

Die 31-Jährige und ihr Mann fallen aus allen Wolken – ein drittes Kind hatte das Paar eigentlich nicht geplant. Trotzdem entscheiden Allen und Jasper: "Wir wollen unseren Sohn." Was folgt, ist ein nervenaufreibender Kampf ums eigene Kind.Denn die Chinesen wollen das Kuckuckskind nicht, geben den Jungen an die Vermittlungsagentur der Leihmutterschaft zurück. Weil die Auftraggeber aus China rechtlich gesehen die Eltern des Jungen sind, können sie ihn theoretisch zur Adoption freigeben – an irgendwen. Von Allen verlangt das Paar unterdessen zwischen 18.000 und 22.000 Dollar Schadensersatz. "Wie für eine Ware", sagt Allen, habe sie bezahlen sollen, "um unser eigen Fleisch und Blut zu adoptieren". Das Geld aus dem Leihmutterschaftsvertrag sei zu dem Zeitpunkt schon größtenteils aufgebraucht gewesen, weil Allen nach der Geburt zu Hause geblieben ist, um sich um ihre beiden älteren Söhne im Alter von zwei und sieben Jahren zu kümmern.

Nach einigem Hin und Her erhalten Allen und Jasper schließlich das Sorgerecht für ihren Sohn, den sie Malachi nennen. Mittlerweile ist der gesunde Junge zehn Monate alt – und macht die Familie komplett, sagen die stolzen Eltern gegenüber "ABC News". "Er ist so schlau", schwärmt Allen von ihrem jüngsten Sohn. "Er lernt so schnell." Auch ihr Mann zeigt sich überglücklich: Die vergangenen Monate seien eine sehr "emotionale Zeit" gewesen.

kia

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