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Die letzten Worte: Krebskranker Vater schreibt seinem Sohn ein Buch đź’”

Vater und Sohn
© Smolina Marianna / Shutterstock
Was schreibt man seinem Sohn, wenn es die Sätze sein werden, die ihn für immer an dich erinnern? Dieser Frage musste sich Scott Sutton stellen. Er schrieb seinem Sohn ein Buch. Denn er wird nicht mehr lange bei seiner Familie sein können.

Die ersten Monate als Familie sind faszinierend, anstrengend, verzaubernd. Sie fühlen sich für viele Menschen wie der Beginn eines neuen Lebens an. Scott Sutton aus den USA musste in dieser Zeit feststellen, dass sein Leben bald enden würde. Als sein Sohn Alec acht Monate alt war, wurde bei dem Vater Krebs diagnostiziert.

Scott Suttons RĂĽckenschmerzen entpuppten sich als Krebs

Eigentlich hatte Scott nur Rückenschmerzen. Eine Verrenkung, vermutete der damals 33-Jährige. Doch als monatelange Physiotherapie nicht half, fand ein Arzt den wahren Grund für Scotts Schmerzen heraus. Ein neuroendokriner Tumor saß in seinem Kreuzbein. Und er breitete sich aus. 

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Von da an tat Scott alles, um sein Leben zu verlängern, um seinen Sohn aufwachsen zu sehen. Drei Jahre hielt der Vater durch. Im Dezember 2018 verstarb Scott. Damit hat er ein Ziel, den 5. Geburtstag seines Kindes zu erleben, leider nicht erreicht. Aber Scott hat etwas anderes geschaffen: Er wird Alec für immer in Erinnerung bleiben. Denn seine letzten Lebensjahre hat der Vater damit verbracht, seinem Sohn ein Buch zu schreiben.

Scott beschloss, seinem Sohn ein Buch zu widmen

Seine Frau und Alecs Mutter Anne hat die Geschichte der Familie TODAY erzählt. Es soll keine traurige sein. Stattdessen schwingt Pragmatismus und Lebensmut in den Worten mit, wenn Ann über Scott spricht: "Er fasste den Entschluss: 'Ich muss mein Leben neu bewerten und etwas für Alec zurücklassen.'"

Was dieses Etwas sein sollte, wurde erst später klar. Denn für die abschließende Idee fehlte eine vierte Person im Bunde: Gemeinsam mit dem alten Freund und Kollegen Alec Traub entstand das Projekt. Ein Buch mit dem Titel "I love you like ..." sollte es sein. In ihm: Unzählige Metaphern dafür, wie sehr ein Vater seinen Sohn liebt. 

Vorgeschmack gefällig? Die Geschichte dreht sich um zwei Grashüpfer. Der Sohn fragt seinen Vater ständig, wie sehr er ihn liebe ... Die Antwort? Immer eine andere! Wie ein Grashüpfer sein Gras, ist nur eines der vielen Beispiele, die den Schöpfern eingefallen sind.

Im September 2018 wurde das Buch veröffentlicht. Drei Monate später starb Scott. Bis heute wurden bereits 5.000 Kopien des Buchs verkauft. Am wertvollsten ist für Scotts Familie jedoch nicht der Ertrag, sondern der Inhalt. Denn der kleine Alec wird nie vergessen, wie sehr sein Vater ihn geliebt hat. 

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mjd

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