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Nach Selfie mit "Prince Charming" Katholische Kirche wirft angehenden Priester raus

Selfie mit Folgen! Henry Frömmichen wollte eigentlich Priester werden. Doch nachdem er ein Selfie auf Instagram veröffentlichte, schmiss man ihn aus dem Münchner Priesterseminar.

Es begann alles mit einem harmlosen Schnappschuss. Als Henry Frömmichen im vergangenen Winter in der Münchner Innenstadt unterwegs ist, trifft er zufällig auf Alexander Schäfer, der als "Prince Charming" aus der gleichnamigen Dating-Show für schwule Männer bekannt ist – und bittet ihn um ein Foto. Nichts ahnend postet er es auf Instagram. Dann der Schock! 

Henry Frömmichen wird aus dem Münchner Priesterseminar rausgeschmissen. In der offiziellen Begründung hieß es: Sein Umgang mit sozialen Medien lasse erkennen, dass er derzeit nicht die für eine Ausbildung zum Priester geeigneten Voraussetzungen mitbringe. Für Henry Frömmichen war das die bittere Erkenntnis über die Doppelmoral der Kirche: Homosexualität ist okay – solange man sie nicht nach außen trägt.

Frömmichen hatte einen großen Traum

Erst drei Monate vorher hatte der 21-Jährige seine Ausbildung begonnen. Dafür hatte er sogar seinen Job als Bestatter an den Nagel gehängt und seine langjährige Beziehung mit seinem Freund beendet. Dann nach nur kurzer Zeit der Rückschlag! Die Ironie dabei, verkündet er auf seiner Instagram Seite: "Ich hab keine einzige Folge von 'Prince Charming' gesehen. Was auch ganz lustig ist: Um mich herum haben’s dann alle gesehen, auch die im Priesterseminar, nur ich nicht." Trotzdem traf es ihn. 

Heute ist er dankbar dafür

Das Bild hatte Frömmichen nach dem Rausschmiss gelöscht, im Januar aber erneut gepostet: "Ich hätte nie in meinem Leben gedacht, dass die Begegnung mit Alexander so große und weitreichende Folgen für mein Leben haben würde. Doch bin ich heute unendlich dankbar, dass alles so gekommen ist und mein Blick dadurch geschärft wurde. Und somit kommt dieses Bild erst recht wieder auf meine Seite!", schreibt er unter seinen Schnappschuss auf Instagram. Heute möchte er weiter für seine Herzenssache kämpfen: die Akzeptanz von queeren Menschen in der Kirche.

"Revolution geschieht immer von unten"

Aus der Kirche wolle Henry Frömmichen nach dem Ereignis trotzdem nicht austreten. Auch wenn aus Rom nur "hohler Stuss" kommt, wie er im Video sagt. Vielmehr geht es aber um die Leidenschaft, die ihm sein Glaube gibt und die er an seine Mitmenschen weitergeben will.

Brigitte

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