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Kita-Ausflug: Zweijähriger mit Hundeleine an Baum gebunden

Ein kleiner Junge ist an eine Laufleine gebunden (Symbolbild).
© Shutterstock/John-Alex (Symbolbild)
Erzieher einer Kinderkrippe nahe München haben einen Zweijährigen bei einem Ausflug an eine Hundeleine genommen. Während die anderen Kinder am Tisch saßen und aßen, stand der Junge festgebunden an einem Baum.

Schockierendes Erziehungsmethoden in einer Kinderkrippe nahe München: Während eines Ausflugs sollen Betreuer einen zwei Jahre alten Jungen über Stunden mit einer Hundeleine an einen Baum gebunden haben. Das Anleinen sei angeblich "zur Sicherheit und im Interesse des Kindes" geschehen, berichtet die SZ.

15 Kinder am Tisch – er steht am Baum

16 Kinder und fünf Betreuer sollen bei dem Ausflug Mitte Juni dabei gewesen sein. Angeblich habe der Junge nicht auf die Erzieher gehört. Daraufhin habe eine der Erzieherinnen eine Hundeleine, die sie zufällig dabei hatte, an der Latzhose des Zweijährigen befestigt.

Alle anderen Kinder durften sich frei bewegen, nur der Junge nicht. Das Kind ist links oben in der Ecke des Bildes zu sehen – mehrere Meter entfernt von dem Tisch, an dem unterdessen die anderen Kinder spielten und aßen.

Die Aufnahmedaten weiterer Fotos belegen laut SZ zudem, dass es sich dabei nicht etwa um einen kurzen Einzelfall handelt. Auf Bildern zwischen 9.44 Uhr und 12.18 Uhr sei das Kind immer wieder angeleint zu sehen.

Eltern erfuhren erst aus den Medien davon

Eltern waren aufmerksam geworden, nachdem Fotos des Ausflugs im Intranet der Kita zu sehen waren. Der betroffene Zweijährige besucht mittlerweile eine andere Krippe – seine Eltern nahmen ihn aus der Einrichtung, als sie die Fotos sahen. Sie haben sich mit der Kita-Leitung außergerichtlich geeinigt, werfen laut SZ den Chefs aber vor, den Vorfall unter den Teppich zu kehren. So habe die gesamte Elternschaft erst aus den Medien von dem Vorfall erfahren.

Der Geschäftsführer der Kita räumte auf Nachfrage der SZ ein: "Das war klar ein Fehler, der nicht hätte passieren dürfen." Ob die Betreuer intern Konsequenzen tragen mussten, wollte er dem Bericht zufolge nicht sagen. 

kia

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