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Leggingsverbot im Flugzeug - echt jetzt!?

Leggingsverbot im Flugzeug
© Shutterstock / Sergei Aleshin
In den USA wurden zwei Mädchen daran gehindert, ein Flugzeug zu besteigen. Der Grund: Sie hatten Leggings an.

Zwei Mädchen wurden am Sonntagmorgen in Denver, Colorado am Besteigen einer United-Airlines-Maschine gehindert, weil sie Leggings trugen. Ein weiteres Mädchen in Leggings durfte erst an Bord, nachdem es sich am Gate ein Kleid übergestreift hatte.

"Seit wann kontrolliert United die Kleidung von Frauen?"

Der Vorfall schlug hohe Wellen: Aktivistin Shannon Watts, die mit ihrer Kampagne „Moms demand Action“ gegen Waffengewalt in den USA kämpft, war zu der Zeit ebenfalls am Denver International Airport und twitterte erbost: „Sie (die Dame am Gate) zwingt sie (die Mädchen), sich umzuziehen oder Kleider über ihre Leggings zu ziehen, sonst dürfen sie nicht an Bord. Seit wann kontrolliert United die Kleidung von Frauen?

Später fügte sie hinzu: „Dieses Verhalten ist sexistisch und sexualisiert kleine Mädchen. Ganz abgesehen davon, dass die Familien beschämt wurden und Unannehmlichkeiten hatten.“

Auch Patricia Arquette, Chrissy Teigen und "Captain Kirk" melden sich zu Wort

Auch Schauspielerin Patricia Arquette, Schauspieler William Shatner (bekannt als notorisch Leggings-tragender Captain Kirk in "Raumschiff Enterprise") und das Model Chrissy Teigen regten sich auf. "Ich bin schon mit United geflogen und hatte buchstäblich keine Hosen an. Nur ein Oberteil, das ich wie ein Kleid trug", sagte Model Chrissy Teigen und drohte: "Das nächste Mal ziehe ich nur Jeans und einen Schal an."

Auch William Shatner schlug sich auf die Seite der Mädchen, nahm den Vorfall aber mit Humor: „Seht ihr? Ich hab's auch schon getan!“, twittere er zusammen mit einem Foto von Captain Kirk in engem Beinkleid: 

Und Patricia Arquette schrieb auf Twitter: "Leggings sind das Business-Outfit von Zehnjährigen“ - um zu betonen, dass Leggings unter Mädchen keine Unterhosen sind, sondern ernst zu nehmende Kleidung.

Auch der Schauspieler Nick Bolton entlarvte das Vorgehen der Airline als sexistisch: „Ich würde gerne wissen, ob es schon vorkam, dass kleine Jungs sich umziehen mussten, um andere zu beschwichtigen“, schrieb er.

"Wie bei den Taliban"

Einige Twitter-Nutzer kündigten sogar an, „United“ künftig zu boykottieren. Einer schrieb: "Das Vorgehen von United gegen Leggings ist etwas, das ich von den Taliban erwarten würde, nicht von einer großen westlichen Fluggesellschaft“. Viele Frauen tragen Leggings oder Yoga-Kleidung auf Flügen, um es bequemer zu haben.

Dass der Vater der Mädchen in kurzen Hosen an Bord durfte, erhitzte die Gemüter zusätzlich. Wie sich herausstellte, erlaubt es die puritanisch anmutende Kleiderordnung der Fluglinie, Shorts an Bord zu tragen, „solange sie mindestens acht Zentimeter über dem Knie enden.“

"United" stellt klar: "Leggings sind willkommen ..."

Zunächst stellte "United" sich auf die Seite des Flugsteigpersonals und meldete: Bequeme Kleidung sei erlaubt, solange sie ordentlich aussehe und zu den örtlichen Gegebenheiten passe. Und Leggings würden nun mal gegen den Dress Code des Unternehmens verstoßen.

Erst später schob die Airline nach, dass es sich bei den Mädchen nicht um reguläre Passagiere gehandelt habe, sondern um Fluggäste, die vergünstigt oder kostenlos mit „United“ fliegen, weil sie bei der Airline arbeiten oder Angehörige von Angestellten sind. Und für Passagiere mit „United Pass“ gelte eine strengere Kleiderordnung als für zahlende Gäste. United betonte: "Bei unseren regulären Kundens sind Leggings willkommen."

Arquette dazu auf Twitter: "Es stellt sich heraus, dass die Kleiderordnung für Passagiere mit United Pass gilt. Trotzdem sollte United diese Regeln modernisieren."

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