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Ausgesorgt! Mann geht mit Mitte 40 in Rente – dieses Sparkonzept macht's möglich

Lars Hattwig: Ein Mann packt Geld in sein Glas
© lovelyday12 / Shutterstock
Mit Mitte 40 den Job an den Nagel hängen und das Leben genießen zu können, ist für viele Menschen ein Traum. Genau den hat sich der Berliner Lars Hattwig erfüllt – Frugalismus sei dank.

Die meisten Menschen stellen sich darauf ein und sind mehr oder weniger fein damit, bis zum üblichen Rentenalter von etwa 65 zu arbeiten – sofern es Arbeitgeber und Gesundheit zulassen – und erst dann plötzlich nicht zu wissen, was sie mit der freien Zeit anfangen sollen. Doch wahrscheinlich würden auch sehr viele, wenn sie das nötige Geld dafür hätten, früher in den Ruhestand gehen, manche am liebsten noch während der Probezeit in ihrem ersten Job.

Der Berliner Lars Hattwig hat es immerhin geschafft, mit Mitte 40 so weit ausgesorgt zu haben, dass er seine Festanstellung kündigen konnte und sich keine neue mehr suchen muss. Sein Sparkonzept: Frugalismus

Gegenwärtiger Verzicht für künftige finanzielle Freiheit

Frugalismus bedeutet, so sparsam wie möglich zu leben und so viel Geld wie möglich zurückzulegen bzw. in Anlagemodelle zu investieren. Lars Hattwig verzichtete zum Beispiel jahrelang aufs Reisen, ging nie mit seinen Freunden in Restaurants oder Kneipen, berichtet etwa "Stern.de". In seiner Wohnung brannte nur eine Glühbirne und wer ihn besuchte, musste darauf achten, die Toilettenspülung nur ganz kurz zu drücken.

Auf diese Weise sparte der Berliner monatlich bis zu 70 Prozent seines Gehalts als Meteorologe beim Wetterdienst, das er größtenteils in Aktien und Investmentfonds investierte. Innerhalb von rund zehn Jahren häufte er damit so hohe Rücklagen an, dass er 2015, mit Anfang/ Mitte 40, seinen Job kündigen konnte – denn seitdem ist er finanziell unabhängig. 

Vom Verschwender zum Frugalisten ...

Bevor er sich entschloss, frugalistisch auf seine finanzielle Freiheit hin zu sparen, lebte Hattwig den nahezu gegenteiligen Lebensstil: verschwenderisch und äußerst unbedacht im Umgang mit Geld. 2003 führte das sogar so weit, dass er trotz seines gut bezahlten Jobs plötzlich kein Geld mehr abheben konnte – weil er total pleite war. "Mein Gehalt war nicht schlecht, aber ich habe einfach alles ausgegeben", zitiert "Stern.de" den Berliner. "Ich wusste, dass ich etwas ändern muss."

Anfangs sparte Hattwig noch nicht ganz so radikal, indem er lediglich einen gewissen Teil seines Gehalts jeden Monat auf ein gesondertes Konto überwies. Dieses Geld investierte er in Aktien und Fonds. Innerhalb von fünf Jahren wuchs sein Vermögen so auf 50.000 Euro. Erst nachdem er all sein Erspartes in der Finanzkrise 2008 verloren hatte, begann der Berliner schließlich als Frugalist zu leben. Er legte noch mehr zurück als zuvor, konnte noch mehr investieren – und auch seine zuvor abgeschmierten Anlagen stiegen wieder enorm in ihrem Wert.

... und vom Frugalisten zum Freiberufler

Auch wenn Hattwig seinen sicheren Job an den Nagel gehängt hat und nach eigenen Aussagen gar nicht mehr arbeiten müsste, arbeitet er immer noch freiberuflich als Finanzberater. Er lebt nach wie vor sparsam, gönnt sich aber auch ab und zu Luxus wie Urlaub und Restaurantbesuche. Frugalismus war für ihn ein Mittel zum Zweck, ein zeitweiser Verzicht für seine persönliche Freiheit, aber keine dauerhafte Lebensform. "Irgendwann kommt man an den Punkt, da kann man den Gürtel nicht mehr enger schnallen", heißt es etwa bei "Stern.de". Doch der Berliner musste, um sein Ziel zu erreichen, diesen Punkt offenbar auch gar nicht überschreiten.

Verwendete Quellen: DPA/ Stern.de

sus

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