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Zwei Frauen tragen ein Baby aus – gemeinsam!

Mit dieser Aktion haben zwei Frauen aus Texas womöglich Geschichte geschrieben: Das lesbische Paar bekam ein Baby, das beide Frauen nacheinander austrugen.

Ashleigh und Bliss Coulter sind seit sechs Jahren ein Paar. 2015 heirateten die Frauen aus Mountain Springs, Texas. Und seit fünf Monaten macht der kleine Stetson das Glück des Paares perfekt. Was alles andere als selbstverständlich ist – denn die, nun ja, Entstehungsgeschichte des kleinen Jungen ist mehr als ungewöhnlich. Das Baby wuchs sowohl in Ashleigh als auch in Bliss heran.

Tatsächlich ist der Fall US-Medienberichten zufolge bislang einzigartig. Entscheiden sich lesbische Paare für Nachwuchs, funktioniert das üblicherweise mithilfe einer Samenspende. Eine der beiden Frauen trägt das Kind aus, die andere adoptiert das – biologisch gesehen fremde – Baby nach der Geburt. Bis jetzt. Dank eines Verfahren namens "Reciprocal effortless In Vitro Fertilization", was auf deutsch etwa "Wechselseitige einfache In-vitro-Fertilisation" heißt, hatten beide Mütter biologisch gesehen Anteil am Heranwachsen des kleinen Stetson.

So funktioniert die "Reciprocal effortless In Vitro Fertilization"

"Ich wollte unbedingt Kinder, aber Bliss zweifelte ein wenig", sagte Ashleigh gegenüber "ABC News". "Ich wollte ein Kind, das biologisch meins ist, aber ich wollte das Kind nicht austragen", erklärt Bliss ihre Skepsis. Eine Kinderwunsch-Spezialistin hatte schließlich eine Idee: Sie kombinierte verschiedene Verfahren zur künstlichen Befruchtung.

So befruchtete sie zunächst Eizellen von Bliss mit den Spermien eines Samenspenders. Die Eizellen setzte sie Bliss wieder ein, sodass ihr Körper quasi als "Brutkasten" diente, damit aus einem Ei letztlich ein Embryo würde. Bei herkömmlichen Verfahren geschieht das normalerweise im Brutapparat eines Labors.

Nach fünf Tagen entnahmen die Ärzte die befruchtete Eizelle Bliss wieder, froren sie zunächst ein – und setzten sie dann Ashleigh ein. Ebenfalls ungewöhnlich, denn in der Regel ist die Frau, von der die Eizellen stammen, auch diejenige, der sie wieder eingesetzt wurden. Vorbereitend nahm Ashleigh Hormone ein. Und zehn Tage nach dem Wieder-Einsetzen erhielten sie und Bliss die Bestätigung: Das Paar war schwanger!

Die Befruchtung klappte übrigens gleich beim ersten Versuch. Schmerzen spürte sie dabei nicht, sagt Ashleigh: "Ich habe überhaupt nichts gespürt." Neun Monate später, im Juni 2018, kam der kleine Stetson zur Welt. Gesund und ohne Komplikationen, mit einem Gewicht von rund 3740 Gramm.

"Wenn ich ihn anschaue, sehe ich meine Frau"

"In dem Moment, als er geboren wurde, dachte ich nur: 'Ich fühlte mich wie der gesegnetste Mensch auf der ganzen Welt', weil er in jeder Hinsicht einfach perfekt war", erinnert sich Bliss. Beide Frauen sehen und fühlen sich als leibliche Mütter von Stetson. Sie spüre die Verbundenheit zwischen ihr und ihrem Sohn, weil er "in meinem Körper herangewachsen ist", sagt Ashleigh. "Aber wenn ich ihn anschaue, sehe ich meine Frau", sagt sie. "Es ist unbezahlbar."

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Mutter mit Baby
kia

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