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Experten warnen: Warum der Hitzesommer zu Corona-Zeiten so gefährlich wird

Hitzesommer 2020: Thermometer
© SUNG YOON JO / Shutterstock
Der Hitzesommer 2020 steht vor der Tür – und Wetter-Experten befürchten, es könnte eins der heißesten Jahre seit Aufzeichung werden. Gefährlich wird es, wenn Hitze und Corona aufeinandertreffen.

Experten sehen ihn bereits kommen, den Hitzesommer 2020. Dabei haben die richtigen Sommermonate noch gar nicht begonnen – trotzdem klettern die Temperaturen bereits fleißig über 20 Grad. Während sich die Bevölkerung über die milden Wochen freut, blicken Experten sorgenvoll in den Himmel: Die Weltwetterorganisation (WMO) befürchtet eins der heißesten Jahre seit Messung. 

In Genf hatte die WMO-Sprecherin Clare Nullis Anfang der Woche vor einem Hitzesommer 2020 im Norden gewarnt, wie unter anderem "Der Spiegel" berichtete. Darauf würden bereits die bisherigen Wetter-Aufzeichnungen der ersten Jahreshälfte hindeuten.

Warum ist der warme Sommer kein Grund zur Freude? Dieses Jahr könnte insbesondere die Kombination mit der Coronakrise heikel werden. Die WMO ruft die Städte daher schon jetzt dazu auf, sich auf die Hitzewelle vorzubereiten. Vor allem müsste der Schutz der Bürger schon jetzt im Fokus stehen.

Hitze und Corona: Eine gefährliche Kombination

Das könnte eine Herausforderung werden. Schließlich können geltende Schutzmaßnahmen dieses Jahr flach fallen: Bei Hitze wird den Menschen meist empfohlen, klimatisierte Orte wie Einkaufszentren aufzusuchen. Zu Zeiten von Corona sind überfüllte und vor allem geschlossene Räume jedoch zu meiden. 

Hinzu kommt, dass ausgerechnet die Menschen, die für Hitze besonders anfällig sind, auch in die Risikogruppe für das Coronavirus fallen: Insbesondere ältere Menschen kommen mit heißen Temperaturen meist weniger gut klar. Deswegen wurden Angehörige die letzten Jahre dazu aufgerufen, mehr aufeinander zu achten. Sprich: Nachbarn und Verwandten öfter mal einen Besuch abzustatten, um nach dem Rechten zu sehen. Auch diese Empfehlung wird zur Coronakrise schwieriger. 

Das dritte Problem sieht die WMO in den Krankenhäusern. Sollten die Corona-Fälle wieder ansteigen, seien weniger Kapazitäten für Patienten mit Hitzeschlag frei. Zudem scheuen sich Menschen derzeit, eine Praxis aufzusuchen – weshalb jüngst bereits Fachärzte Alarm schlugen. 

Um den Problemen eines möglichen Hitzesommers 2020 frühzeitig entgegenzuwirken, hat sich die Weltwetterorganisation bereits mit der WHO besprochen. Gemeinsam wurde eine Checkliste für eine Hitzewelle ausgearbeitet.

Checkliste: Wie du dich im Hitzesommer 2020 schützen kannst

Einige Auszüge des kompletten Ideenpakets der WHO und WMO lauten:

  • Hitze meiden: Im Schatten bleiben, zwei bis drei Stunden im Kühlen aufhalten, keine Tiere und Kinder im Auto lassen
  • Wohnräume kühlen: Nachts gut durchlüften, elektrische Geräte ausschalten, Rollläden herunterlassen
  • Auf leichte Kleidung und Erfrischungen achten: Ausreichend Wasser trinken, zur Abkühlung duschen, auf luftige Kleidung und Bettwäsche umsteigen
  • Corona-Regeln auch bei Hitze einhalten: Hände waschen, Abstand halten, nicht ins Gesicht fassen, in Ellenbogen husten oder niesen
  • Aufeinander achten: Trotz Abstand miteinander Kontakt halten und nach besonders gefährdeten Menschen sehen
  • Auf sich achten: Bei Unwohlsein nicht scheuen, Hilfe zu suchen! Bei Überhitzung in den Schatten gehen, Wasser trinken, bei anhaltendem Fieber einen Arzt rufen, dasselbe gilt bei Muskelkrämpfen und Anzeichen eines Hitzschlags
  • Risikogruppen kennen: Ältere Menschen und Vorerkrankte sind für das Coronavirus und hitzebedingte Erkrankungen anfälliger, hier besonders aufeinander achten

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