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Tochter erhält Flaschenpost von Mama Gerda (†76) nach 23 Jahren

23 Jahre war die Nachricht von Gerda B. aus Hamburg unterwegs. Jetzt erhielt Tochter Christa B. ein letztes Mal Post von ihrer verstorbenen Mutter …

app-Sie öffnet nach 23 Jahren die Flaschenpost ihrer toten Mutter und ist zutiefst (1)

Nach dem Tod ihres Mannes erfüllt sich Gerda B. im Jahr 1994 einen Wunsch: Sie bucht eine Kreuzfahrt für sich und ihre Tochter Christa. Drei Wochen schippern die beiden Frauen an Bord der "Fedor Dostojewski" über den Atlantik.

Was Tochter Christa damals nicht mitbekommt: Ihre Mutter schleicht sich eines Abends an Deck, wirft eine Flaschenpost über die Reling. Von der Botschaft sollte Christa erst 23 Jahre später erfahren.

"Das war unsere glücklichste Zeit. Das tolle Essen, die vielen Ausflüge und dann hat meine Mutter beim Bingo auch noch einen Gutschein für einen Juwelier gewonnen", zitiert die "Bild" Christa B. Die Hamburgerin ist heute 62 Jahre alt. Ihre Mutter Gerda starb vor knapp zehn Jahren. Doch nun erhielt Christa ein letztes Mal Post von ihrer Mutti.

Angespült in der Karibik

Denn: Ein junger Mann aus Illinois in den USA fand und enträtselte die Flaschenpost! Bereits 2015, während eines Familienurlaubs in der Karibik, war Evan B. am Strand über die dunkelgrüne Flasche und ihren fragilen Inhalt gestolpert. "Wir erkannten sofort die deutsche Prägung auf der Flasche", schreibt Evan in einem Blog-Beitrag. "Aber der Brief sah so spröde aus, dass wir uns nicht trauten, ihn zu öffnen."

Schließlich siegte aber die Neugier. Mit Wattestäbchen und Pinzette rückten der 35-Jährige und sein Bruder der zerbrechlichen Fracht zu Leibe. Und sie entzifferten: Die Flaschenpost wurde am 28. Dezember 1994 abgeworfen, zwischen Teneriffa und Kapverden. Auch eine Adresse in Hamburg fand sich auf dem Zettel, die Absenderin fanden die Brüder jedoch nicht.

Erfolg hatte letztlich die "Bild"-Zeitung: Sie machte Christa B. ausfindig. "Ich möchte Evan besuchen, mir die letzte Erinnerung an meine Mutter abholen", zitiert "Bild" die Frau aus Hamburg-Wilhelmsburg. Ein Plan, ganz im Sinne der Finder aus den USA: "Das ist nicht das Ende, sondern der Anfang von etwas – eine neue Freundschaft die niemals möglich gewesen wäre ohne Flaschenpost, und ohne jemanden so reizenden und abenteuerlustigen wie Gerda."

Teaserfoto: shutterstock/bugsbunny12

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