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Traumhochzeit geplatzt: Verhinderte Braut feiert mit Obdachlosen

Alles war vorbereitet, dann wurde die Traumhochzeit kurzfristig abgesagt. Doch die verhinderte Braut machte das Beste aus ihrem Leid.

app Party ohne Bräutigam (1)

Liebe für einen? Liebe für alle!

Zwei Jahre lang hatten Sarah Cummins (25) und ihr Verlobter Logan Araujo ihre Hochzeit im feinen „Ritz Charles“ geplant. Alles war bis ins Detail arrangiert, 170 Gäste geladen und 30.000 Dollar ausgegeben.

Dann platzte die Hochzeit in der US-amerikanischen Stadt Indianapolis eine Woche vor dem großen Tag. Die Gründe sind nicht bekannt.

Statt einer festlich geschmückten Hochzeitskutsche fuhren dann vergangenen Samstag bei strahlender Sonne Schulbusse vor. Doch es stiegen keine Blumenkinder oder Brautjungfern aus, sondern festlich gekleidete Menschen aus der Umgebung, die die Braut noch nie gesehen hatte. Es waren wohnungslose Menschen, auch Kinder waren dabei.

Damit der für sie so schmerzhafte Tag doch noch einen Sinn bekommt, hatte die Beinahe-Braut Menschen aus Notunterkünften eingeladen, um wenigstens ihnen einen unvergesslichen Tag zu bereiten – und doch noch einen Tag der Liebe zu feiern. Wenn auch nicht als Paar.

"Es bedeutet mehr für uns, als Sie sich vorstellen können"

"Für mich war es eine Gelegenheit, diese Menschen wissen zu lassen, dass sie es genauso verdient haben, an so einem Ort zu sein, wie alle anderen auch“, sagte die Pharmaziestudentin dem „Indianapolis Star.“ Die Gäste, die sonst vor allem die unangenehmen Seiten des Lebens ertragen müssen, genossen den Empfang im edlen Ambiente sichtlich, speisten vergnügt und bekamen zum Dessert die Hochzeitstorte serviert.

„Danke, dass Sie uns eingeladen haben“, sagte eine Frau zu Sarah, „es bedeutet mehr für uns, als Sie sich vorstellen können“.

Die schöne Aktion hatte eine Welle der Spendenbereitschaft ausgelöst. Mehrere Privatpersonen und Unternehmen aus der Gegend hatten festliche Kleider und Accessoires für die Gäste gespendet.

Was sie mit ihrem Brautkleid macht, weiß sie noch nicht

Erst wusste Cummins nicht, ob sie es überhaupt verkraften würde, bei ihrer geplatzten Hochzeitsfeier dabei zu sein. Doch als ein Sozialarbeiter sagte, dass er sich freuen würde, wenn sie dabei wäre, wurde ihr klar, dass sie kommen musste. Drei der ursprünglich sieben Brautjungfern, ihre Mutter und eine Tante standen Sarah an ihrem schweren Tag bei.

Was sie mit ihrem Brautkleid macht, weiß sie noch nicht. „Es ist zu schmerzhaft, darüber nachzudenken“, sagte sie, „ich liebe es einfach so sehr. Ich weiß nun, dass meine Traumhochzeit schon vorbei ist. Ich hatte das Kleid, ich hatte den Ort, ich hatte alles, was ich wollte.“

Einen Tag lang konnten bedürftige Menschen an dem Gefühl teilhaben, alles zu haben. Und Sarah Cummins lebte vor, was die alte Lebensweisheit bedeutet: „Wenn dir das Leben Zitronen gibt, mach Limonade draus.“

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