Anzeige

Herzzerreißend: Sechsjähriger hält die Hand seiner sterbenden Schwester (4)

Der Facebook-Post geht gerade viral: Ein sechsjähriger Junge steht am Bett seiner sterbenden Schwester (4) und hält ihre Hand. Das Leben ist nicht fair – aber wie dieser Sechsjährige damit umgeht, macht Mut.

Krebs ist ein Arschloch. Und Arschlöcher machen offenbar nicht mal vor unschuldigen Kindern Halt. Aber wie der sechsjährige Jackson Sooter aus Arkansas, USA, diesem Arschloch die Stirn bot, rührt zutiefst. 

Horror-Diagnose

2016 merkten die Eltern der kleinen Addy Sooter, dass etwas nicht stimmte. Der Gang der Zweijährigen war irgendwie auffällig, ganz anders als zuvor bei ihrem zwei Jahre älteren Bruder Jackson. Doch die Diagnose, die die Ärzte den US-Amerikanern dann eröffneten, übertraf ihre schlimmsten Befürchtungen: Hirntumor, Typ Diffuse Intrinsic Pontine Glioma, eine seltene Form, die den Hirnstamm befällt und leider häufig zum Tod führt.

"Das erwischte uns eiskalt", sagte Papa Matt Sooter gegenüber dem "People"-Magazin. "Sich so hilflos zu fühlen ist nichts, was ein Mensch durchmachen sollte."

Trotzdem: Die Eltern der Kleinen waren entschlossen, um das Leben ihrer Tochter zu kämpfen. Innerhalb von 19 Monaten bekam Addy 33 Chemotherapien. Als die nicht den gewünschten Erfolg brachten, zahlten die Eltern aus eigener Tasche zehn experimentelle Behandlungen, reisten dafür extra nach Mexiko

Doch Hoffnungsschimmer waren immer nur von kurzer Dauer. Zwar wuchs der Tumor zwischenzeitlich für einige Monate nicht weiter, aber es zeichnete sich immer mehr ab, dass Addy ihren fünften Geburtstag wohl nicht erleben würde.

Die Familie hielt immer zusammen

Die Zeit, die ihnen mit ihrer Tochter blieb, gestalteten die Eltern so schön, es ging. Ein Besuch in "Disneyland", ein Trip an den Strand, Versteckspiele mit Jackson. "Sie war das süßeste kleine Mädchen, das man treffen konnte. Sie stahl die Herzen von jedermann. Sie war so freundlich. Einer ihrer liebsten Beschäftigungen war, Jackson von der Schule abzuholen. Die beiden mochten sich so sehr", so der 29-jährige Vater.

Doch als der Krebs auf Addys Wirbelsäule streute und der Kleinen unerträgliche Schmerzen verursachte, konnten es die Eltern nicht länger hinauszögern: Ende Mai brachten sie Addy zum letzten Mal ins Krankenhaus, auf die Palliativstation. Damit wenigstens ihr Leid gelindert werden konnte.

Die ganze Zeit an Addys Seite: Ihr sechsjähriger Bruder Jackson. Er wusste über Addys Krankheit Bescheid und passte immer auf sie auf. Besonders während der letzten Stunden seiner Schwester kümmerte er sich rührend und liebevoll um sie, war kaum von ihrem Bett weg zu bekommen. "Er wollte nicht von ihrer Seite weichen und ich wollte ihn nicht dazu zwingen", schrieb Matt Sooter bei Facebook.

Als er ihr zum letzten Mal Gute Nacht sagte, hielt Jackson Addys Hand, tätschelte ihre Stirn und flüsterte ihr zu: "Ich liebe dich!" "Ein kleiner Junge sollte sich nicht von seinem Komplizen, Spielkameraden, besten Freund, kleinen Schwester verabschieden müssen. So ist das nicht gedacht", kommentierte der Vater der beiden seinen Facebook-Post mit dem Bild von Addy und Jackson. "Doch es ist die zerstörte Welt, in der wir leben."

Addy starb am 3. Juni im Alter von vier Jahren.

Wie soll Jackson das verkraften?

Wie sehr die Familie und insbesondere Jackson dieser schwere Verlust erschüttert hat, kann man wohl nur erahnen. Für Jackson ist es auf alle Fälle wichtig, dass seine Eltern ihm auch ihre eigenen Emotionen offen zeigen und die Trauerbewältigung mit ihm gemeinsam angehen, so Jerry Rothman gegenüber "People". Der Psychologe ist Experte für den Umgang mit hinterbliebenen Geschwisterkindern – denn auch er verlor in jungen Jahren einen Bruder.

Ob es richtig war, den kleinen Jackson am Sterbebett seiner Schwester sein zu lassen? Vermutlich ja! Denn ein plötzlicher Tod sei oft traumatischer als einer, auf denen sich Angehörige vorbereiten können, sagt Rothmann. Wahrscheinlich würde es Jackson irgendwann furchtbar quälen, hätten seine Eltern ihm die letzten Momente mit Addy verweigert. Nun kann er sich vielleicht irgendwann damit trösten, dass seine Schwester bei ihrem Tod ganz sicher wusste, wie sehr ihr großer Bruder sie liebt.

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel