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Mehrfach vergewaltigt: Evan Rachel Wood spricht offen über schlimmen Missbrauch

In harten, klaren Worten redet die Schauspielerin von ihren Vergewaltigungen - und warum sie nicht länger schweigen kann.

"Ja. Ich wurde vergewaltigt"

Sie hatte nicht vor, diesen Teil ihres Lebens öffentlich zu machen. Doch nach der Wahl von Donald Trump zum nächsten US-Präsidenten, nach einem Wahlkampf der in noch nie zuvor dagewesener Weise durch Sexismus und Frauenverachtung geprägt war, konnte sie nicht länger schweigen: Evan Rachel Wood, momentan vor allem bekannt für ihre Rolle in der TV-Serie "Westworld", erzählte in einer Mail an das Magazin "Rolling Stone", dass sie mehrfach vergewaltigt wurde. Bald darauf veröffentlichte sie diesen Teil ihrer E-mail auch selbst auf Twitter:

"Ich glaube nicht, dass wir in Zeiten leben, wo Menschen weiter still bleiben können.”

Wood ist sich bewusst, dass sie sich mit dieser Enthüllung keinen Gefallen tut. Sie war zuvor den Fragen der "Rolling Stone"-Journalisten ausgewichen, weil sie nicht als Opfer dastehen oder Mitleid kriegen wollte. Vor allem war ihr aber klar, dass viele Menschen ihr sofort unterstellen würden, dass sie das alles nur für die Publicity tun würde. Oder dass ihre Beschreibung ja "keine echte Vergewaltigung" wäre. Doch die Wahrheit musste raus, Wood kann nach eigenen Angaben die furchtbaren Erlebnisse nicht länger unter den Teppich kehren.

"Ich dachte, es wäre meine Schuld"

Es tut weh, sich die nüchterne, unverklärte Schilderung ihrer Vergewaltigungen durchzulesen:

"Ja. Ich wurde vergewaltigt. Von meinem Partner, während wir zusammen waren. Und ein anderes mal, von dem Betreiber einer Bar. Das erste Mal war ich mir nicht sicher, ob es überhaupt eine Vergewaltigung ist, wenn der Partner es tut - bis es zu spät war. Und: Wer würde mir glauben? 

Beim zweiten Mal dachte ich, es wäre meine Schuld, und dass ich mich besser hätte wehren müssen, aber ich hatte zu viel Angst."

"Ein paar Minuten können dein Leben in einen endlosen Kampf verwandeln"

Zwei Vergewaltigungen - und ein Leben, das ewig davon gezeichnet bleiben wird. Denn Wood stellt klar, dass sie noch immer unter diesen furchtbaren Erlebnissen leidet und das wohl den Rest ihres Lebens tun wird. Vor allem der letzte Satz der Schauspielerin lässt keinen Zweifel an den seelischen Wunden, die sie davongetragen hat: "Das ist alles passiert, bevor ich versuchte, mir das Leben zu nehmen, und es hatte, da bin ich sicher, viel mit dem Selbstmordversuch zu tun. Da habt ihr's."

Ein mutiger Schritt, der hoffentlich dazu beiträgt mehr Bewusstsein dafür zu erzeugen, wie groß das Problem tatsächlich ist. Denn solange Frauen sich selbst dafür "schuldig" fühlen, dass sie sich "nicht genug" wehren, oder anzweifeln, dass ein Partner überhaupt vergewaltigen kann, ist noch viel Aufklärungsarbeit nötig!

heh

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