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Erste Periode: Lehrer lässt Elfjährige in blutiger Kleidung im Unterricht sitzen

Elfjährige darf trotz Periode nicht aufs Klo: Schülerin im Unterricht
© k_samurkas / Shutterstock
In Unterwäsche und Strumpfhosen voller Menstruationsblut musste eine Schülerin in England im Unterricht sitzen – weil sie keinen "Toilettenpass" hatte.

Komisch ist es am Anfang, ungewohnt: sich plötzlich Binden in den Schlüpfer zu stopfen oder andere nie zuvor benötigte Utensilien zu benutzen. Vielen Mädchen ist die erste Periode jedenfalls peinlich genug. Doch für eine Elfjährige aus der britischen Stadt Hastings wurde die erste Menstruationsblutung gleich zur regelrechten Tortur. Der Lehrer verweigerte dem Mädchen den Toilettengang – weil das Kind keinen "Toilettenpass" vorweisen konnte.

Die Mutter der Schülerin, die zum Schutz ihrer Tochter anonym bleiben möchte, machte ihrem Zorn im "Daily Mirror" Luft. Ihr zufolge seien Unterhose, Strumpfhose und Hosen des Mädchens voller Menstruationsblut gewesen, als sie an jenem Tag nach Hause kam. "Es war ihre erste richtige Periode", berichtet die Mutter. Die Blutung habe bereits am Samstag eingesetzt und sei sehr stark gewesen.

Aufs Klo geht's nur mit "Toilettenpass" …

Am Montagmorgen habe sie ihrer Tochter angeboten, sie könne zu Hause bleiben, wenn ihr das lieber sei – das Mädchen habe aber trotz der anhaltend starken Regelblutung in die Schule gewollt. Die Elfjährige besucht die siebte Klasse einer weiterführenden Schule. Und dort gelten strenge Regeln hinsichtlich des Toilettengangs, wie der "Mirror" berichtet.

Erleichtern dürfen sich Schüler demnach nur in der Pause – außer, sie haben einen "Toilettenpass", der es ihnen erlaubt, auch in der Stunde zum Klo zu gehen. "Dieses [System] wurde eingeführt, um den Missbrauch von Toilettenpausen während der Schulstunde zu vermeiden", zitiert der "Mirror" einen Sprecher der Schule in der Grafschaft Sussex. 

Man bedaure, dass die Praxis für die Schülerin und ihre Familie Aufregung verursacht habe. Das Problem: Der Lehrer verweigerte dem Kind den "Toilettenpass", weil für dessen Ausstellung ein ärztliches Attest nötig sei.

… und den gibt's nur mit ärztlichem Attest

Also marschierten Mutter und Schülerin am Folgetag zum Arzt, wo sie 15 Pfund (knapp 17 Euro) Rezeptgebühr zahlen mussten. Neben den Kosten ärgert sich die Mutter vor allem über die Reaktion des Kollegiums – zwei Lehrerinnen hatten sie demnach gefragt, was für Medikamente sie ihrer Tochter gegen die starke Regelblutung geben wolle. "Ich sagte, ich werde meiner Tochter nichts geben, um etwas zu stoppen was zum Frausein ganz natürlich dazugehört." 

Der Sprecher der Schule kündigte an, die Umstände und das generelle Vorgehen prüfen zu wollen.

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