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Corona aktuell Wie unterscheiden sich die Corona-Impfstoffe?

Corona aktuell: Impfstoff
© Andrey_Popov / Shutterstock
Mittlerweile werden auch in Deutschland die ersten Menschen gegen das Coronavirus geimpft. Aber wie unterscheiden sich die zugelassenen Impfstoffe? Hier gibt es den Überblick.

Biontech/Pfizer und Moderna: Die Impfstoffe im Überblick

Sowohl der Impfstoff von Biontech/Pfizer als auch das Mittel von Moderna sind mittlerweile in Deutschland zugelassen und werden zur Impfung verwendet. Allerdings kann man sich nicht aussuchen, welcher Impfstoff zur Anwendung kommt – deshalb erklären wir hier, wo sie sich gleichen und welche Unterschiede es gibt.

Bei beiden Impfstoffen handelt es sich um sogenannte RNA-Impfstoffe, das bedeutet, sie sind genbasiert. Die Mittel enthalten das sogenannte Spikeprotein, einen Teil der Erbinformation des Coronavirus.Nur mithilfe von diesem speziellen Eiweiß können sich die Viren an menschliche Zellen andocken. Durch die Impfung fangen die körpereigenen Zellen damit an, dieses Protein zu produzieren – wodurch schließlich auch Antikörper gebildet werden können. Es ist das erste Mal, dass RNA-Impfstoffe für die Behandlung am Menschen zugelassen werden. Auch wichtig zu wissen: Die DNA wird durch den Impfstoff nicht verändert.

Wirksamkeit der Impfstoffe

Beide Impfstoffe konnten während der sogenannten Phase-3-Studie mit einer hohen Wirksamkeit überzeugen: Der Impfstoff von Moderna hat laut Studienergebnissen des Unternehmens 14 Tage nach der zweiten Dosis eine Wirksamkeit von 94,1 Prozent. Das Mittel von Biontech/Pfizer kommt sieben Tage nach Verabreichung einer zweiten Dosis auf eine Wirksamkeit von 95 Prozent.

Noch ist nicht klar, ob diese hohe Wirksamkeit auch erreicht werden kann, wenn massenhaft Menschen geimpft werden. Ebenso unklar ist, wie lange die Impfung vor den Coronaviren schützen kann und ob jemand, der geimpft ist, trotzdem noch andere Menschen anstecken könnte. Immerhin: Experten gehen davon aus, dass beide Impfstoffe auch gegen die als hochansteckend geltende neue Mutation des Virus, die in Großbritannien aufgetaucht ist, wirken kann.

Für wen ist die Impfung geeignet?

Generell kann der Biontech/Pfizer-Impfstoff Menschen ab 16 Jahren verabreicht werden, das Mittel von Moderna ab 18 Jahren. Allerdings hat Moderna gerade damit begonnen, seinen Impfstoff auch bei 12- bis 17-jährigen zu testen. Ob es für diese Altersgruppe überhaupt eine Impfempfehlung geben wird, ist laut Robert-Koch-Institut aber noch nicht absehbar. Studien dazu sind in der Planung.

Wie oft muss ich mich impfen lassen?

Auch in diesem Punkt unterscheiden sich die Impfstoffe nicht voneinander: Beide Mittel müssen zweimal verabreicht werden. Lediglich der Zeitpunkt der zweiten Impfung variiert. Das Mittel von Moderna muss vier Wochen nach der ersten Impfung nachgeimpft werden, beim Impfstoff von Biontech/Pfizer beträgt der Abstand etwa drei Wochen. Beide Mittel werden in den Oberarm-Muskel geimpft. Dort verbleibt der Impfstoff einige Stunden, wodurch der Körper Zeit hat, sich darauf einzustellen und eine entsprechende Immunreaktion zu beginnen.

Das Moderna-Produkt wird übrigens gebrauchsfertig geliefert, pro Dosis enthält es etwa 100 Mikrogramm des Impfstoffes. Das Mittel von Biontech/Pfizer enthält nur 30 Mikrogramm des Impfstoffes und muss vor der Impfung mit einer Natriumchlorid-Lösung verdünnt werden.

Welche Nebenwirkungen sind zu erwarten?

Im Großen und Ganzen traten durch beide Impfstoffe nur schwache bis mäßige Nebenwirkungen auf, die nach etwa einem bis drei Tagen wieder verschwunden waren. Die Teilnehmer an der Phase-3-Studie litten demnach unter anderem an Müdigkeit, Kopf-und Muskelschmerzen und/oder leichten Schmerzen an der Injektionsstelle. In manchen Fällen kam es auch zu Fieber oder Schüttelfrost. Bei beiden Impfstoffen kam es eher nach der zweiten Dosis zu Nebenwirkungen. Auffällig war, dass es im Vergleich mit Grippe-Impfstoffen generell etwas häufiger zu Nebenwirkungen kam, außerdem waren diese etwas stärker.

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