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Corona aktuell RKI-Chef erklärt Plateau in der 7-Tage-Inzidenz

RKI-Chef erklärt Plateau in 7-Tages-Inzidenz: Bundespressekonferenz
© Jürgen Heinrich / imago images
Die Corona-Kurve der 7-Tage-Inzidenzwerte stagniert – auf einem zu hohen Niveau, findet RKI-Chef Lothar Wieler. Aber warum sinken die Zahlen nicht weiter?

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und der Chef des Robert-Koch-Institutes, Prof. Dr. Lothar Wieler, standen an diesem Freitag den Fragen der Journalist*innen in einer Bundespressekonferenz Rede und Antwort. Dabei informieren sie besonders über das Infektionsgeschehen und den Impfstatus in Deutschland. 

Corona: Zwei Prozent aller Deutschen sind geimpft

"Unter Stress vertrauen" – das präge die Zusammenarbeit von Bund und Ländern während der globalen Pandemie besonders, so Jens Spahn. Bisher sind in Deutschland zwei Prozent aller Bürger*innen mit einer zweiten Dosis geimpft worden und haben so den vollen Schutz. Dafür wurden fast fünf Millionen Impfdosen verabreicht, erklärt der Gesundheitsminister, drei Millionen davon Erstimpfungen. Der Anteil der Zweitimpfungen sei hoch, meint Spahn. 

Woher kommt das Plateau in der 7-Tage-Inzidenz?

Und auch die Zahl der ausgelieferten Impfdosen soll, so der Gesundheitsminister, Ende kommender Woche bei insgesamt 10 Millionen liegen. Die Geschwindigkeit, mit der Menschen die Impfungen bekommen könnten, steige rasant an: Der aktuelle Höchstwert von 140.000 bis 150.000 Impfungen pro Tag werde in den kommenden Wochen mindestens verdoppelt werden müssen, so Spahn. Das klingt alles hoffnungsvoll, schön und gut, aber: Wieso sinkt die bundesweite 7-Tages-Inzidenz dann nicht stärker, sondern befindet sich auf einem gleichbleibenden Niveau?

Neue Mutationen als Ursache?

Auch Lothar Wieler erkennt diese Entwicklungen: "Es sieht im Moment so aus, als steuerten viele Bundesländer auf ein Plateau zu, aber dieses Plateau ist immer noch zu hoch", so der RKI-Chef. Der rückläufige Trend der letzten Wochen würde sich nicht fortsetzen, sondern stagnieren – und das trotz anhaltendem Lockdown und scheinbar immer mehr geimpften Personen? Wieler betont, dass man noch nicht genau wisse, inwiefern die "besorgniserregenden Varianten" für diese Entwicklungen eine Rolle spielen würden. 

Anteil der Infektionen mit B.1.1.7 steige "rasant"

Eine "besorgniserregende Variante" des Corona-Virus ist auch die Mutante B.1.1.7, die ansteckender sei als die bisher weit verbreitete Variante. Der Anteil der Infektionen, die auf diese Mutante zurückzuführen sei, steige "rasant", so Wieler. Man müsse sich darauf einstellen, dass dadurch auch der Kampf gegen die Pandemie schwerer würde, führt er fort. Das liege vor allem daran, dass sich innerhalb kurzer Zeit noch mehr Menschen anstecken könnten, als es sowieso schon der Fall sei. Wieler erwarte mehr Ausbrüche – besonders auch unter jüngeren Menschen. 

"Jeder von uns muss das Steuer selbst in die Hand nehmen"

Der RKI-Chef betont stetig, dass alle drei in Deutschland verwendeten Impfstoffe sicher und zuverlässig vor einer COVID-19-Infektion schützen – das meint auch die neue, ansteckendere Variante B.1.1.7. Außerdem pocht er weiterhin auf die Einhaltung der sogenannten "AHA-Regeln", bittet darum, seine Kontakte weitestgehend einzuschränken und auf Reisen zu verzichten, wo es möglich sei: "Unser Verhalten, dass wir uns alle an die Maßnahmen halten – das ist das wichtigste und mächtigste Mittel, das wir selber in der Hand haben."

Quelle: Bundespressekonferenz vom 19.2.2021

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