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Weil sie ihr runterfielen Krankenschwester tauscht Impfdosen durch Kochsalzlösungen aus

Corona aktuell: Frau mit Impfstoff in der Hand
© Viacheslav Lopatin / Shutterstock
Im Impfzentrum Friesland kam es zu einem unfassbaren Zwischenfall: Eine Krankenschwester tauschte BioNTech--Impfdosen durch einfache Kochsalzlösungen aus, die dann den Patient*innen verimpft wurden.

Gegen eine Krankenschwester aus dem Impfzentrum Friesland im niedersächsichen Schortens wird ermittelt, weil sie sechs BioNTech-Impfdosen gegen eine einfache Kochsalzlösung ausgetauscht haben soll. Beziehungsweise kam der Impfstoff gar nicht erst in die dafür vorgesehenen Spritzen. Der Vorfall ereignete sich bereits am Mittwoch, den 21.4. gegen 8 Uhr.

Was war passiert?

Wie Uwe Nitsche, der Leiter des Impfzentrums, auf einer Pressekonferenz bekannt gab, fiel der 40-jährigen Mitarbeiterin des DRK-Kreisverbands Jeverland eine Ampulle des Impfstoffs herunter, der für sechs Spritzen gereicht hätte. Sie war dafür zuständig, die Spritzen vorzubereiten, als ihr das Missgeschick passierte. Das war ihr offenbar so peinlich, dass sie, statt den Vorfall zu melden, die Spritzen kurzerhand nur mit der als Impfverdünner vorgesehenen Kochsalzlösung aufzog. 

Wie kam die Sache raus?

Zunächst hatte die Krankenschwester den Vorfall verschwiegen, sie vertraute sich aber später einer Kollegin an, die den Vorfall pflichtbewusst meldete, auch wenn sie die Kollegin nicht anschwärzen wollte. "Wir haben die Beschuldigte daraufhin zur Rede gestellt und sie hat alles zugegeben", so Nitsche. Daraufhin wurde die 40-Jährige entlassen. Gegen sie wird jetzt wegen des Verdachts auf Körperverletzung ermittelt.

Was können Geimpfte jetzt tun?

Die 200 Personen, die am betreffenden Tag bis 13 Uhr eine Impfung erhalten haben, wurden umgehend informiert und sollen sich am 5. Mai einem Antikörper-Test unterziehen. Der Landkreis hat für Betroffene eine Hotline eingerichtet: (04461) 919 70 15. Sie ist von 8 bis 16 Uhr erreichbar.

Da sich unter Umständen auch bei denjenigen, die den richtigen Impfstoff bekommen haben, keine Antikörper nachweisen lassen könnten, ist davon auszugehen, dass sich mehr als sechs Leute neu impfen lassen müssen. Als Termin ist dafür der 12. Mai vorgesehen. Künftig soll nun ein Vier-Augen-Prinzip beim Aufziehen der Spritzen eingeführt werden.

Quellen: NDR.de, Ärztezeitung.de

as Brigitte

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