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Fallzahlen steigen rasant Corona aktuell: Britische Mutation für Kinder besonders ansteckend

Corona aktuell: Mädchen mit Maske
© epixproductions / Shutterstock
Die britische Mutation des Coronavirus ist laut aktuellen Zahlen des RKI für Kinder von 0 bis 14 besonders ansteckend. Die Fallzahlen steigen demnach rasant.

Die Zahlen des Robert-Koch-Institutes (RKI) sprechen für sich: Die britische Mutation des Coronavirus mit der Bezeichnung B.1.1.7 ist für Kinder ansteckender als die Ursprungsvariante. In der Altersgruppe von 0 bis 14 steigen die Fallzahlen demnach aktuell am stärksten. Bereits letzte Woche warnte RKI-Präsident Lothar Wieler vor einem rasanten Anstieg der Infektionen unter Kindern – seitdem hat sich die Lage noch einmal verschärft.

Covid-19 bei Kindern: Inzidenzen über 100

Laut dem Lagebericht des RIK vom 23. März liegt die Inzidenz in allen Altersgruppen unter 14 Jahren mittlerweile über 100: Bei Schülern im Alter von 15 bis 19 liegt sie sogar bei 139, bei den 5 bis 9-Jährigen bei 126. Damit ist die Inzidenz sogar höher als im deutschlandweiten Schnitt, die am 25. März bei 113 lag.

Damit haben sich die 7-Tage-Inzidenzen bei Kindern in den letzten vier Wochen mehr als verdoppelt. Das gilt vor allem für infizierte Kinder in der Altersgruppe bis fünf Jahre. Der Spitzenwert bei Kita-Kindern lag zwar bereits einmal bei 78, das war allerdings vor Weihnachten. Seitdem ist diese Inzidenz wieder gesunken.

Große Bedenken bei Schul-und Kitaöffnungen

Dennoch sind gerade Schulen und Kitas stärker betroffen denn je. Sowohl der Deutsche Lehrerverband als auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) warnen laut ruhr24.de vor unüberlegten Öffnungen. GEW-Vorsitzende Marlis Tepe warnte gegenüber dem Redaktions-Netzwerk Deutschland (RND), dass Schulen und Kitas "zu Pandemietreibern" werden können, sofern sich nichts an der aktuellen Lage ändert. In den Bund-Länder-Gesprächen herrscht aber ausgerechnet in diesem Fall ironischerweise Einigkeit. Da heißt es: "Schulen und Kitas zuletzt schließen – und zuerst wieder öffnen."

Schon im letzten Januar warnte der deutsche Virologe Christian Drosten, dass die zur damaligen Zeit stattfindende zweite Coronawelle in Großbritannien vor allem durch Schulöffnungen verursacht worden war. Der Experte sagte, die britische Mutante sei quasi auf einer "Schulwelle gesegelt". Die Fallzahlen bestätigen das: Am 24. März waren in Großbritannien mehr als eine halbe Million Kinder mit dem Coronavirus infiziert.

In Deutschland gibt es (Stand 23. März) zwar erst etwa 210.000 registrierte Fälle bei den unter 14-Jährigen, aber in Deutschland gibt es auch insgesamt "erst" 2,7 Millionen Corona-Fälle. In Großbritannien liegt die Zahl der Fälle bereits bei 4,3 Millionen.

Immer noch mehr schwere Verläufe bei älteren Bevölkerungsgruppen

Betrachtet man die Fälle im Verhältnis, sind schwere Verläufe einer Covid-19-Infektion bei älteren Bevölkerungsgruppen immer noch häufiger als bei Kindern. Insgesamt sei die Situation laut Experten daher zwar noch kein Grund für eine Panik, aber auf jeden Fall einer zur Vorsicht. Das bisherige Mantra, laut dem Kinder nicht gefährdet seien und Schulen und Kitas nicht als Treiber der Krankheit angesehen werden können, müsse aber spätestens jetzt revidiert werden.

Quellen: RKI, ruhr24.de, Redaktions-Netzwerk Deutschland

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