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Probleme mit der Lieferkette Corona aktuell: 2020 nur halb so viele Dosen Impfstoff wie geplant

Corona aktuell: Impfstoff
© PhotobyTawat / Shutterstock
Ursprünglich wollten Pfizer und Biontech noch dieses Jahr 100 Millionen Dosen ihres Corona-Impfstoffes ausliefern. Nun ist nur noch von der Hälfte die Rede.

Zuletzt machten die Pharmariesen Pfizer und Biontech Hoffnung, noch bis Ende 2020 100 Millionen Dosen ihres neu entwickelten Impfstoffes gegen das-Corona Virus ausliefern zu können. Nun müssen die Unternehmen diese Zahlen korrigieren: Laut "Wall Street Journal" sagte eine Sprecherin von Pfizer, dass aktuell nur noch 50 Millionen Dosen bis Ende 2020 ausgeliefert werden können. Der Grund dafür seien demnach Schwierigkeiten in der Lieferkette der Ausgangsstoffe, die für den Impfstoff gebraucht werden. Da pro Person zwei Impfdosen benötigt werden, würde das für 25 Millionen Menschen reichen.

Ausgangsstoffe von mangelnder Qualität

Bis Mitte November war der Pharmariese noch davon ausgegangen, die 100 Millionen Impfdosen ausliefern zu können. Das "Wall Street Journal" sprach hierzu auch mit einem Insider, der an der Entwicklung des Impfstoffes beteiligt ist. Ihm zufolge sei das Problem, dass einige frühere Chargen der Ausgangsstoffe nicht den Standards entsprochen hätten, die für den Impfstoff nötig sein. Außerdem sollen Ergebnisse der klinischen Studie später vorgelegen haben, als ursprünglich erwartet worden war. Dadurch habe sich die Produktion verzögert. Pfizer hat sich bisher nicht weiter zu diesen Insider-Informationen geäußert.

Immerhin: Der US-Konzern geht davon aus, die für 2021 zugesagten mehr als eine Milliarde Dosen des Impfstoffes ausliefern zu können. Als erstes Land hat außerdem gerade Großbritannien einer Notfallzulassung zugestimmt. Für die USA erwartet man bis Mitte Dezember eine entsprechende Entscheidung der US-Arzneimittelbehörde FDA. Und auch die europäische Arzneimittel-Agentur Ema prüft einen solchen Antrag derzeit. Parallel läuft außerdem das Zulassungsverfahren für den Impfstoff der Biotech-Firma Moderna.

95 Prozent Schutz vor einer Coronainfektion

Laut vorliegender Studien schützt der Impfstoff von Pfizer und Biontech zu 95 Prozent vor einer Coronainfektion. Es handelt sich um einen mRNA-Impfstoff, in dem genetische Informationen des Virus enthalten sind. Daraus erstellt der Körper ein Viruseiweiß. In diesem Fall handelt es sich dabei um ein Oberflächenprotein, welches das Virus nutzt, um in die Zellen einzudringen. Durch die Impfung sollen Antikörper gegen dieses Protein gebildet werden, die den Erreger ausschalten, bevor er in die Zellen gelangen und sich vermehren kann.

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