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Corona aktuell Verunreinigungen in AstraZeneca-Impfstoff entdeckt

Corona aktuell: AstraZeneca-Impfstoff
© Tobias Arhelger / Shutterstock
Bei einer Untersuchung des AstraZeneca-Impfstoffes wurden Verunreinigungen in Form von einem zu hohen Proteingehalt entdeckt. Wir erklären, was das bedeutet.

Um den Corona-Impfstoff des Unternehmens AstraZeneca wird es einfach nicht ruhig. Forscher:innen der Universitätsmedizin Ulm haben den Impfstoff in einer Studie genauer unter die Lupe genommen und Verunreinigungen durch Proteine darin gefunden. Insgesamt seien in drei untersuchten Chargen mehr als 1000 Proteine menschlicher und viraler Natur festgestellt worden – das liege deutlich über der theoretisch zu erwartenden Menge. Das Ergebnis veröffentlichten die Forscher:innen in einer Mitteilung, die Studie liegt bisher nur als ungeprüftes Preprint vor.

Negative Auswirkungen seien eher nicht zu erwarten

Bisher lässt sich nicht sagen, ob die Verunreinigung die Wirksamkeit der Impfung oder Reaktionen nach der Impfung beeinflusst – das müssten weitere Studien klären. Laut Studienleiter Stefan Kochanek wurden vor allem sogenannte Hitzeschock-Proteine gefunden. Er vermute selbst zwar keine bemerkenswerten negativen Auswirkungen auf bereits geimpfte Menschen. Aber: "Extrazelluläre Hitzeschock-Proteine sind jedoch bekannt dafür, dass sie angeborene und erworbene Immunantworten modulieren und bestehende Entzündungsreaktionen verstärken können. Sie wurden zudem auch schon mit Auto Immunreaktionen in Verbindung gebracht."

Die Untersuchung deute an, dass die Qualitätskontrolle des Herstellers noch nicht ausgereift genug sei. Würde AstraZeneca den Herstellungsprozess und die Qualitätskontrolle noch mal überarbeiten, könnte das nicht nur die generelle Sicherheit des Impfstoffes erhöhen, auch die Wirksamkeit des Mittels selbst ließe sich so vielleicht noch weiter verbessern.

AstraZeneca beteuert höchste Sicherheitsstandards

Und was sagt das Pharma-Unternehmen AstraZeneca selbst zu dem Untersuchungsergebnis? Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtet, heißt es aus den Kreisen des Unternehmens, dass laut der klinischen Erfahrung bei der Herstellung eine 100-prozentige Reinheit nicht erreichbar sei. Die im Impfstoff gefundenen Proteine befinden sich demnach auf einem sicheren und teilweise sogar niedrigerem Niveau als bei anderen Impfstoffen, die auf ähnliche Art hergestellt werden. AstraZeneca beteuert, die höchstmöglichen Standards bei der Herstellung des Impfstoffes anzusetzen.

Verwendete Quellen: Mitteilung preprint, rnd.de, dpa

Brigitte

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