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Auffrischung von Coronaimpfungen Europäische Arzneimittelbehörde empfiehlt 3. Impfung

Corona: Frau bekommt Impfung
© Studio Romantic / Shutterstock
Mit Blick auf neue Studien empfiehlt die Europäische Arzneimittelbehörde eine Auffrischungsimpfung mit dem Impfstoff von BioNTech/Pfizer.

Gesunde Personen sollten sechs Monate nach ihrer zweiten Impfung gegen das Coronavirus eine Auffrischungsimpfung vornehmen lassen – das empfiehlt jetzt die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) in einer Mitteilung. Aktuell wird zur Auffrischung mit diesen sogenannten Booster-Shots mit dem Impfstoff von BioNTech/Pfizer geraten. Auch für den Impfstoff des Unternehmens Moderna könnte zeitnah eine Auffrischungsempfehlung erfolgen, aktuell wertet die EMA hierzu noch Daten aus.

Immungeschwächte Personen zu schnellerer Drittimpfung aufgerufen

Einen besonderen Fokus legt die EMA in ihrer Mitteilung außerdem auf immungeschwächte Personen. Diesen empfiehlt die Behörde eine dritte Dosis der Impfstoffe von BioNTech/Pfizer oder Moderna mit einem Abstand von mindestens 28 Tagen zur zweiten Dosis. Der Grund: Die Auswertung von Studien habe gezeigt, dass sich die Bildung von Antikörpern durch eine dritte Impfung beispielsweise bei Patient:innen nach einer Organtransplantation verbessert.

Nebenwirkungen durch dritte Impfung?

Bisher ist noch nicht klar, ob es bei gesunden Menschen ab 18 Jahren bei einer dritten Impfung zu Nebenwirkungen wie einer entzündlichen Herzerkrankung kommen könnte. Die EMA teilt mit, dass sie entsprechende Daten zu allen Impfstoffen sorgfältig beobachte.

Was spricht für eine dritte Impfung – und was dagegen?

Die Empfehlungen der EMA richten sich zwar an alle Mitgliedstaaten der Europäischen Union, ob die Booster-Shots aber tatsächlich angeboten werden, liegt im Ermessen der einzelnen Länder. Wer die dritte Impfung befürwortet, argumentiert mit einem dadurch höheren Schutz vor der Infektion – erste Untersuchungen zeigen, dass die anfangs hohe Wirksamkeit gegen das Coronavirus bei den Impfstoffen mit der Zeit nachlässt. Das Unternehmen BioNTech/Pfizer erklärte beispielsweise, dass die Wirksamkeit seines Impfstoffes etwa alle acht Wochen um sechs Prozent abnehme.

Kritiker:innen hingegen argumentieren, dass die Impfstoffe zuerst den Menschen zur Verfügung gestellt werden müssten, die bisher noch gar nicht geimpft wurden, beispielsweise in Entwicklungsländern. Erst danach könne man die dritte Impfung auch für gesunde Erwachsene in den westlichen Ländern guten Gewissens empfehlen.

Quellen: Mitteilung der EMA, tagesschau.de, stern.de

Brigitte

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