Anzeige

Schwangere verliert ihr Kind durch einen Bauchschuss – und wird angeklagt

Alabama: Schwangere hält sich vor Schmerzen den Bauch
© Arkom Suvarnasiri / Shutterstock
Die Gesetzeslage in den USA ist hierzulande häufig umstritten. Ein aktueller Fall aus Alabama löst allerdings weltweite Empörung aus.

Im Bundesstaat Alabama ist eine 27-Jährige für den Totschlag an ihrem eigenen ungeborenen Kind angeklagt worden – obwohl sie es wegen eines Bauchschusses durch eine Dritte verloren hat. Der Fall geht aktuell um die Welt. 

Streit um den Kindsvater

Die Angeklagte soll im Dezember 2018 in der Stadt Birmingham mit einer anderen Frau in einen Streit geraten sein. Der Grund des Streits war der Vater des ungeborenen Babys. Die Ermittler sagen nun, die Schwangere habe den Streit forciert und ihr Gegenüber bedrängt. Der Dame blieb also nichts anderes übrig, als sich zu wehren. Sie schoss ihr in den Bauch. 

Das Kind sei das Opfer

Die Schwangere musste sich umgehend einer Notoperation unterziehen, doch sie verlor das Kind. Da sie aber den Streit angestiftet und gefördert habe, was schlussendlich zum Tod des Ungeborenen geführt habe, sei sie daraufhin in Haft gekommen, sagte Polizist Danny Reid laut "New York Times und "The Birmingham News". "Die Ermittlungen haben ergeben, dass das einzige wahre Opfer das Kind ist", konstatierte er. 

Empörung in den USA

Aktuell werden in Alabama ohnehin schon die sehr strengen Abtreibungsgesetze debattiert. Der Bundesstaat möchte diese nämlich ganz verbieten – auch nach einer Vergewaltigung. Die Anklage der ehemals schwangeren Frau löste in den USA eine Empörungswelle aus. 

Die Rechtslage in Alabama ist laut "New York Times", dass auch Föten Personen sind, die Opfer krimineller Handlungen werden können. Daher seien hier auch schon Frauen angeklagt worden, die ein Kind aufgrund von Drogenkonsum oder eines Verkehrsunfalls verloren haben.

Doch selbst wenn die Schwangere für den Streit verantwortlich war, hätte man ihr mit Sicherheit nicht in den Bauch schießen müssen. Fragwürdig ist hier, warum die eigentliche Täterin nicht belangt wird – ganz abgesehen von den strengen Gesetzen in Alabama. 

Videotipp: Rihanna setzt sich gegen das strenge Abtreibungsgesetz ein

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel