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Kein Karnevalsscherz: Dieser Mann fordert ein Recht auf Vergewaltigung

Vergewaltigungen sind okay, wenn sie im Privaten passieren - und sollen deswegen legalisiert werden, findet "Pick-Up-Artist" Daryush Valizadeh. Mit seiner Meinung ist er nicht allein.

Moment mal: Der Typ will Vergewaltigungen legalisieren - im Ernst?!

Leider ja. Aber hey, natürlich nicht alle! Es geht dem Blogger und Autor furioser Bücher ("Wie man mit dänischen Frauen in Dänemark schläft" / "Wie man tagsüber nebenbei Frauen aufreißt" - insgesamt 15 Titel, allesamt selbst verlegt) nur um jene Vergewaltigungen, die auf Privatgrundstücken passieren. In der Öffentlichkeit findet Daryush Valizadeh a.k.a. "Roosh V" das auch doof. Außerdem fordert er eine Lockerung der Vergewaltigungsstrafen nicht für alle Männer: Wilde Nordafrikaner-Horden sollen natürlich weiterhin mit aller Härte bestraft werden.

Is klar. Aber dem hört doch wohl keiner zu, oder?

Das ist das eigentliche Problem: Der überzeugte Vergewaltigungsbefürworter findet mit seinen Botschaften weltweit Gehör - bei Twitter, Facebook und auf seinem Youtube-Kanal verfolgen Tausende seine frauenfeindlichen Posts und Videos. Erst vor kurzem hatte er Gleichgesinnte dazu aufgefordert, sich am 6. Februar 2016 an 165 Orten in 43 Ländern (darunter auch Städte in Deutschland) zu treffen und sich gegen die "Kriminalisierung von normalem männlichem Verhalten" zu verbünden.

Kann man ihm das nicht verbieten?

Solange es kein direkter Aufruf zur Vergewaltigung von Frauen ist, gilt zumindest bei uns das Recht auf Meinungsfreiheit - da sind der Polizei die Hände gebunden. Wegen des lautstarken Protests "verrückter Feministinnen" und anderer Kontrahenten hat "Roosh V" das Treffen inzwischen wieder abgesagt. Die Privatsphäre und Sicherheit seiner Pick-Up-Anhänger sei gefährdet, schrieb er auf seinem Blog "Return of the Kings", das sich an "heterosexuelle, maskuline Männer" richtet und verhindern möchte, dass Frauen die Kontrolle über Männer erlangen.

Wegen "crazy feminists" wie diesen machte er einen Rückzieher:

Nur zum Verständnis: Wie begründet er seine Gaga-Forderung eigentlich?

Da hat er eine fulminante Theorie zu bieten, die er in einem Youtube-Video erklärt. Seine Forderung, Vergewaltigungen im Privaten zu legalisieren, bedeute mitnichten, dass er sexuelle Gewalt gegen Frauen gutheiße. Vielmehr würde eine entsprechende Gesetzesänderung dazu führen, dass weniger Frauen vergewaltigt werden.

Eeeehm, da kann ich nicht ganz folgen ...

Ist alles völlig logisch: Frauen würden sich dann nämlich besser überlegen, ob sie mit Männern nach Hause / ins Hotel / sonstwohin gingen, mit denen sie keinen Sex wollten. Außerdem halte ein solches Gesetz Frauen davon ab, sich mit Drogen oder Alkohol so vollzudröhnen, dass sie sich nicht wehren könnten.

Und überhaupt: In der westlichen Welt herrsche eine regelrechte "Vergewaltigungshysterie", die nicht dem Schutz der Frauen, sondern der Verfolgung der Männer diene. "Männer werden wie Kriminelle behandelt, Frauen wie Kinder", doziert Roosh V - und wundert sich, warum "ein Verhalten, das seit Jahrtausenden als einvernehmlich angesehen wurde", plötzlich ein Problem ist. Denn in seiner Welt wollen Frauen Männer, die sich einfach nehmen, was sie wollen - und ein "Nein" nicht akzeptieren. Sex ohne Einverständnis der Frau bedeutet für Roosh V schlicht, dass der Mann ein besonders großes Ego hat - und das gelte es zu fördern, schließlich sei es vom Aussterben bedroht.

Dazu lässt sich nicht viel mehr sagen als:

nw

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