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BRIGITTE LIVE: So liefen die Autoren-Talks auf der Frankfurter Buchmesse

Brigitte Huber mit Paula Hawkins
Brigitte Huber mit Paula Hawkins
© Franziska Krug / Getty Images
Zsuzsa Bánk, Paula Hawkins und Peter Wohlleben waren zu Gast bei den BRIGITTE LIVE-Talks auf der Frankfurter Buchmesse 2017.

BRIGITTE LIVE war wieder on Tour: Bereits zum dritten Mal präsentierte BRIGITTE in Kooperation mit der Frankfurter Buchmesse im Rahmen der Gesprächsreihe BRIGITTE LIVE bedeutende Autorinnen und Autoren. Dieses Mal mit dabei: Paula Hawkins, Peter Wohlleben und Zsuzsa Bánk. Die drei Autoren standen Gastgeberin und BRIGITTE-Chefredakteurin Brigitte Huber am 14. und 15. Oktober in Frankfurt am Main im Live-Talk zur Verfügung.

Paula Hawkins spricht über ihre "schrecklichen Gedanken"

Mit ihrem ersteh Roman „Girl on the Train“ wurde Paula Hawkins aus dem Stand zu einem internationalen Phänomen: In über 40 Sprachen übersetzt, eroberte er die internationalen Bestsellerlisten. Paula Hawkins' zweiter Krimi „Into the Water“ erschien im Mai 2017.

Im Interview mit BRIGITTE-Chefredakteurin Brigitte Huber bekannte Paula Hawkins, dass sie extrem pessimistisch sei. Sie gehe immer davon aus, dass das Allerschlimmste passiere. „Mein Schreiben profitiert davon, dass ich oft schrecklichen Gedanken nachhänge,“ so Hawkins weiter.

Die erfolgreiche Autorin eröffnete dem Publikum, dass sie sich klar als Feministin bezeichne. „Wir haben noch einen weiten Weg vor uns. Es gibt Menschen, die sagen, es ist eigentlich alles erreicht. Aber wenn man die Zeitungen aufschlägt, sieht man, dass vieles nicht so ist, wie es sein sollte. Zum Beispiel, dass Politiker sich damit rühmen, mit Frauen schlecht umzugehen.“

BRIGITTE LIVE: So liefen die Autoren-Talks auf der Frankfurter Buchmesse
© Franziska Krug / Getty Images

Peter Wohlleben: "Bäume würden nicht Donald Trump wählen"

Seit 1991 lebt und arbeitet der Förster Peter Wohlleben in der Eifel. Dort setzt er seine Vorstellungen von einem ökologisch wie ökonomisch vertretbaren Naturschutz erfolgreich um. Nebenbei entdeckte er seine Lust am Schreiben. In seinem neuesten Werk „Das geheime Netzwerk der Natur“ beschreibt er auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse und eigener Beobachtungen das Zusammenspiel zwischen Pflanzen und Tieren.

Das Publikum traf auf einen sympathischen und gut gelaunten Peter Wohlleben, der sich bereitwillig den Fragen von BRIGITTE-Chefredakteurin Brigitte Huber und Kulturredakteurin Meike Schnitzler stellte. Auf die Frage, was die Menschen von Bäumen lernen könnten, überraschte der erfolgreiche Autor mit seiner Antwort: „Wir Menschen können uns etwas vom Sozialsystem der Bäume abgucken. Ein Baum weiß instinktiv, allein kann ich es nicht schaffen. Bäume erreichen zusammen viel mehr und können so zum Beispiel sehr alt werden. Das, wofür die AfD steht, sich von anderen Menschen und anderen Ländern abzugrenzen, würden Bäume nicht machen. Bäume würden auch nicht Donald Trump wählen.“

Bäume seien den Menschen viel ähnlicher als viele annähmen, so Wohlleben. „Bäume haben einen Familiensinn. Mutterbäume erkennen und ernähren ihren Nachwuchs, und Bäume schließen Freundschaften.“

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© Franziska Krug / Getty Images

Zsuzsa Bánk: "Frauen fallen heute in alte Rollen zurück"

Die deutsche Schriftstellerin, Zsuzsa Bánk, geboren 1965, arbeitete als Buchhändlerin und studierte anschließend in Mainz und Washington Publizistik, Politikwissenschaft und Literatur. Für ihren ersten Roman „Der Schwimmer“ wurde sie vielfach ausgezeichnet. Zuletzt erschien ihr Buch „Schlafen werden wir später“, das eine Feier der Freundschaft und des Lebens ist.

Zsuzsa Bánk beobachtet eine Rückentwicklung im Feminismus: „Ich glaube, dass Frauen in den achtziger und neunziger Jahren an einem anderen Punkt waren als heute – feministisch gesehen. Sie waren sehr viel selbstbestimmter und haben viele Dinge selbstverständlicher eingefordert. Heute hat das an Kraft verloren und man wird schräg angesehen, wenn man etwas Feministisches einfordert.“

Das Wort sei zwar schwierig, aber sie würde sich als Feministin bezeichnen, so die Schriftstellerin im Gespräch mit BRIGITTE-Chefredakteurin Brigitte Huber. „Frauen fallen heute freiwillig in ihre alten Rollen zurück. Das erstaunt mich. Ein junge Frau heute denkt, wofür soll ich noch kämpfen.“

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