Im Jahr 2005 übernahm Angela Merkel schließlich selbst die Macht im Kanzleramt. Als Kanzlerin pflegt sie einen emotionslosen Politikstil, taktisch und zielorientiert. Bei ihren Kritikern gilt sie als Machtpolitikerin, die mitunter visionslos durch Konfliktfelder mäandert, um nicht anzuecken. So änderte sie zum Beispiel ihre Position zur Laufzeitverlängerung deutscher Atomkraftwerke, als die Anti-Atom-Bewegung nach der Fukushima-Katastrophe wieder ins Rollen kam. Auch lässt sie Minister fallen, wenn diese für sie nicht mehr haltbar sind. Nach der – für die CDU – desaströsen Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen schmiss sie ihren Bundesminister Norbert Röttgen aus dem Umweltministerium.